Wawrinka-Coach Norman
Allergie-Drama um Tochter

Zu seinem 40. Geburtstag fasste Stan Wawrinkas Trainer Magnus Norman den Entschluss, einen Ironman zu laufen und Geld zu sammeln. Zu den Spendern gehört Ivan Ljubicic.
Publiziert: 30.05.2016 um 21:00 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 16:05 Uhr
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«Anderen Menschen zu helfen ist mein Beruf und meine Leidenschaft», sagt Norman.
Foto: Sven Thomann
Simon Häring aus Paris

Es ist der Albtraum aller Eltern. Beim Essen, an einem ganz normalen Tag, erleidet die Tochter von Magnus Norman einen anaphylaktischen Schock, reagiert auf Nüsse allergisch. Der Vorfall geht glimpflich aus, doch er öffnet dem Trainer von Stan Wawrinka die Augen. «Anderen Menschen zu helfen ist mein Beruf und meine Leidenschaft», sagt der Schwede. Heute feiert Norman, der 2000 den Final der French Open als Spieler erreichte, wegen eines Hüftschadens aber schon mit 28 Jahren zurücktreten musste, seinen 40. Geburtstag. Still und leise.

Doch mit einer besonderen Geste. «Ich wollte etwas Spezielles machen, damit ich mich immer an diesen Tag erinnern kann. Deswegen habe ich mich dazu entschlossen, einen Ironman zu laufen», sagt Norman. Aber nicht ohne einen Zweck. «Ich möchte etwas unterstützen, das für mich und meine Familie wichtig ist.» Denn er selber leidet an einer Pollen- und Tierhaarallergie, was ihn auch in seiner Karriere behindert habe. Nun sammelt Norman Geld, das er einer Stiftung zukommen lässt, die sich der Erforschung von Asthma und Allergien widmet.

30 Prozent aller Kinder leiden an einer Allergie und müssen ihr Leben darauf abstimmen. «Doch das muss nicht sein», sagt Norman. 100'000 Schwedische Kronen (knapp 12'000 Franken) hat der passionierte Läufer, der im April wegen einer Verletzung auf den Start am Zürich Marathon verzichten musste, als Zielband ausgerufen. Unter seinen bisherigen Spendern sind Ex-Profi Ivan Ljubicic, der heutige Trainer von Roger Federer, und die Amerikanerin Lindsay Davenport, die ehemalige Nummer 1 im Einzel und Doppel.

«Wenn ich Zuhause bin, sind meine beiden Kinder alles, was zählt», sagt Norman. Sie sind der Grund, wieso er dem Tennis-Zirkus lange fern blieb und alle abblitzen liess. Bis Stan Wawrinka vor drei Jahren ihn anfragte. Es ist für beide die erfolgreichste Zeit der Karriere. Unter dem Schweden reift der Romand zum zweifachen Grand-Slam-Champion. Norman selber, einst die Nummer 2 der Welt, blieb das als Spieler verwehrt. Ebenso als Trainer von Robin Söderling, den er in die Weltspitze und zwei Mal in den Final der French Open führte.

Oft fehlt Norman bei kleinen Turnieren. Weil die Familie für ihn an erster Stelle steht. Wawrinka, selber Vater einer 6-jährigen Tochter, versteht das. Als der Schweizer im April in Monte Carlo spielt, bleibt Norman wie immer Zuhause und bringt seine Töchter in den Kindergarten. Und er fasst den Entschluss, seinen 40. Geburtstag mit einer besonderen Geste zu begehen. «Es ist ein ganz persönliches Abenteuer. Ich bin neugierig, aber ich fühle auch eine gewisste Angst», sagt Norman zu seinem Triathlon-Abenteuer. 

Angst, Zweifel, Höhen und Tiefen – das kennt auch Stan Wawrinka auf dem Platz. Doch seit er mit Magnus Norman zusammenarbeitet, tritt er selbstbewusster auf als je zuvor. «Wir haben viel daran gearbeitet und es ist der Bereich, in dem ich ihm am meisten helfen konnte», ist der Schwede überzeugt. «Und egal, was Stan sagt – er ist talentiert. Und wenn er Feuer fängt, ist er praktisch nicht zu schlagen.» So wie im letzten Jahr, als er überraschend die French Open gewann. Es wäre auch ein schönes Geburtstagsgeschenk für seinen Trainer.

Hier können sie Magnus Norman unterstützen: https://se.betternow.org/en/fundraisers/race-4-kids-with-allergies

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