Die alte Garde der Tennis-Stars dominiert die Spitze nach Belieben. In den Top 5 der Weltrangliste sind alle über 30 Jahre alt – Andy Murray (30), Rafael Nadal (31), Roger Federer (35), Novak Djokovic (30) und Stan Wawrinka (32). Bestes Beispiel der starken Oldies ist Roger mit bald 36 Jahren. Nach seinem Wimbledon-Sieg wundert sich der Maestro über die jüngere Generation, die es seit Jahren nicht schafft, die Arrivierten in Gefahr zu bringen. Er bemängelt die fehlende Risikobereitschaft in deren Spielweise.
«Wenn du nicht vollieren kannst, gehst du auch nicht ans Netz. Fast jeder Spieler, gegen den ich hier spielte, praktiziert kein Serve and Volley. Es erschreckt mich, das auf diesem Niveau zu sehen», sagt Federer, der das angriffige Netzspiel beherrscht wie kein anderer.
In den letzten Jahren hat sich auf der Tour das klassische Grundlinien-Spiel eines Novak Djokovics mit dessen druckvoller Art in den Schlägen als Vorbild durchgesetzt. Der 19-fache Grand-Slam-Sieger Federer meint: «Ich schaue die Statistik an – egal in welcher Runde – und sehe, dass mein Gegner nur zwei Prozent Serve and Volley spielt, was grossartig ist für mich.»
Dieses defensive Verhalten seiner Herausforderer kann Roger nicht begreifen. Er nimmt deshalb auch die Trainer in die Pflicht, für ein offensiveres Spiel zu sorgen. «Der Rasen war sehr schnell letzte Woche. Ich wünschte, wir würden mehr Coaches und Spieler sehen, die ihre Chancen am Netz packen. Denn dort passieren tolle Dinge», sagt Federer. (rib)