16 Matchbälle brauchte es, um die letztjährige Australian-Open-Finalistin und Weltnummer 3 Jelena Rybakina aus Kasachstan und die Russin Anna Blinkowa (WTA 57) zu trennen. Rybakina hatte sechs Chancen, die Partie zu beenden, die als Aussenseiterin angetretene Blinkowa nutzte ihren zehnten zum 22:20 im entscheidenden Match-Tiebreak des dritten Satzes. Es war das längste, das je bei einem Grand-Slam-Turnier gespielt wurde. Neben der Kasachin scheiterte mit der Amerikanerin Jessica Pegula auch die Nummer 4.
Enttäuschung für Rune
Die Zusammenarbeit zwischen dem Weltranglisten-Achten Holger Rune und dem Schweizer Coach Severin Lüthi startete nicht erfolgreich. Der 20-jährige Däne unterlag in der 2. Runde in vier Sätzen dem Franzosen Arthur Cazaux. Die Nummer 122 der Welt bestreitet erst ihr viertes Grand-Slam-Turnier und kam erstmals über die Startrunde hinaus. Für Rune gehen damit die enttäuschenden Resultate der zweiten Jahreshälfte 2023 weiter. Lüthi und Runes zweiter Coach Boris Becker, der nicht nach Australien reiste, haben noch viel Arbeit vor sich.
Medwedew siegt nach 0:2-Satzrückstand
Rune ist der einzige Spieler der Top 16, der es nicht in die 3. Runde geschafft hat. Die Nummer 3 Daniil Medwedew, Finalist von 2021 und 2022, zog in der frühen Morgenstunde und geplagt von einer Blase am Fuss den Kopf gegen den Finnen Emil Ruusuvuori (ATP 53) nach einem 0:2-Satzrückstand noch aus der Schlinge. Den vierten Durchgang entschied er im Tiebreak 7:1 zu seinen Gunsten, ehe der Widerstand von Ruusuvuori gebrochen war. Den fünften Satz gewann Medwedew in nur 28 Minuten 6:0.
Swiatek verdient sich ihr Bananenbrot
Die Weltnummer 1 Iga Swiatek, die am Australian Open noch nie über die Halbfinals hinaus gekommen ist, musste sich ihren Sieg in der 2. Runde gegen Danielle Collins hart verdienen. Im dritten Satz lag die 22-jährige Polin gegen die Finalistin von 2022 bereits mit zwei Breaks 1:4 im Hintertreffen, ehe sie das Blatt mit fünf gewonnenen Games in Serie noch wendete. «Keine Ahnung, wie ich das geschafft habe», meinte sie danach. «Eigentlich war ich ja schon im Flugzeug.» Und sie verriet auch gleich, womit sie sich belohnen wird. «Mit getoastetem Bananenbrot. Wenn die Coaches nicht hinschauen.»
Auch Alcaraz erstmals gefordert
Nach Novak Djokovic musste auch sein mutmasslich härtester Herausforderer Carlos Alcaraz erstmals hart kämpfen. Der Weltranglistenzweite und Wimbledonsieger brauchte dreieinhalb Stunden, um sich 6:4, 6:7 (3:7), 6:3, 7:6 (7:3) gegen den italienischen Davis-Cup-Sieger Lorenzo Sonego (ATP 46) durchzusetzen. Danach zeigte sich der 20-jährige Spanier sehr zufrieden. «Das war ein Spiel auf sehr hohem Niveau von beiden», meinte Alcaraz. (SDA/bir/mam)