Die ersten Tage des Juli 1998 wird Roger Federer nicht vergessen. Erst gewinnt er am Sonntag, 5. Juli, in Wimbledon das Junioren-Turnier, dann gibt er zwei Tage später in Gstaad sein Debüt als Profi auf der ATP-Tour. Mit seinem tollen Auftritt in London verdient er sich eine Wildcard.
Die Premiere im Alter von 16 Jahren und elf Monaten misslingt Federer aber. Er unterliegt damals dem Argentinier Lucas Arnold Ker in zwei Sätzen. In den Folgejahren sorgt Roger in Gstaad aber für Aufsehen. 2003 steht er kurz nach dem Wimbledon-Sieg im Final, ein Jahr später feiert er sogar den Turniersieg.
Seither lässt Federer Gstaad – mit einer Ausnahme 2013 – immer links liegen. Aus verständlichen Gründen. Denn der Zeitpunkt und der Belag sind für Roger ausgesprochen ungünstig.
Nach der Rasensaison und dem Ende von Wimbledon konzentrieren sich die Stars lieber auf die kommende Hartplatz-Saison in Übersee, die schon Anfang August startet. Das Zwischenintermezzo in der Höhe von Gstaad und auf Sand zieht Federer und Konsorten nicht an. Roger konzentriert sich aktuell auf seinen nächsten Auftritt auf der Tour in Cincinnati (ab 13. August).
In Gstaad ist heuer nur ein Schweizer im Hauptfeld vertreten. Das gabs seit 2000 nie. Am Dienstag trifft Marc-Andrea Hüsler (WTA 402), der eine Wildcard erhielt, auf den Spanier Nicolas Almagro, der ebenfalls in den Genuss einer Wildcard kommt. Das gilt auch für den 17-jährigen Kanadier Felix Auger-Aliassime.
Von den drei Gstaad-Wildcards kann Swiss Tennis zwei vergeben. Im Prinzip wäre eine für Henri Laaksonen vorgesehen gewesen. Doch er entschied sich nach dem Einzug in den Bastad-Halbfinal letzte Woche für den Start beim höher dotierten Turnier in Hamburg. (rib)