Von Wimbledon bis Olympia
Das sind Federers fünf grösste Schock-Pleiten

Das Out gegen Thanasi Kokkinakis (ATP 175) ist nicht die erste sensationelle Niederlage Roger Federers. BLICK präsentiert fünf brutale Pleiten in der Karriere des Tennis-Maestros.
Publiziert: 25.03.2018 um 21:11 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 16:27 Uhr
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Wimbledon 2013, Sergey Stakhovsky (ATP 116) vs. Roger Federer (ATP 3) 6:7, 7:6, 7:5, 7:6
Foto: Blicksport
Mathias Germann

Körperlich ist Roger Federer gut drauf. Die seelischen Schmerzen sind aber noch immer da. «Es war so schlecht», sagt er nach dem Erstrunden-Out in Miami (USA) gegen Nobody Thanasi Kokkinakis (ATP 175). «Ich habe letzte Woche schon nicht grossartig gespielt, jetzt muss ich herausfinden, woran das lag.»

Zeit dafür hat Federer genügend, verzichtet er doch auf die Sand-Saison und die French Open. Erst in drei Monaten kehrt der Baselbieter auf die Tour zurück. Vielleicht bedenkt Federer in dieser Zeit, dass er – so bitter das auch ist – schon sensationellere Pleiten als jene gegen Kokkinakis erlitten hat. BLICK erinnert sich an die fünf schockierendsten Federer-Niederlagen der Geschichte. 

Platz 1: Wimbledon 2013, Sergiy Stakhovsky (ATP 116) vs. Roger Federer (ATP 3) 6:7, 7:6, 7:5, 7:6

Soeben hat Federer sein Lieblingsturnier in Halle (De) zum sechsten Mal gewonnen, als er nach Wimbledon reist. Nach einem lockeren Erstrunden-Sieg gegen Victor Hanescu (Rum) folgt dann der Schock. Out gegen den Ukrainer Sergiy Stakhovsky! Mit drei (verlorenen) Tiebreaks, die dem Schweizer Tennis-Fan das Herz zerreissen. Der Tennis-Maestro scheidet damit nach 36 Grand-Slam-Viertelfinals in Serie erstmals vorzeitig aus. Federer erklärt trotzig: «Ich werde noch viele Jahre in Wimbledon spielen. Und viele Matches gewinnen.» Er sollte recht behalten.

Platz 2: Olympische Spiele in Athen 2004, Tomas Berdych (ATP 79) vs. Roger Federer (ATP 1) 4:6, 7:5, 7:5

Die Rolle, welche Federer vor Olympia verpasst wird, steht: Er muss der Schweizer Star der Sommerspiele werden. Die Stimmung ist gelöst, er ist gut drauf – auch, weil er als Fahnenträger die helvetische Delegation anführen darf. Das Turnier beginnt dann auch locker, Sieg gegen Nikolay Davydenko (Russ). Auch die zweite Runde gegen Teenager Berdych, der zu dieser Zeit noch längst nicht zu den Top-Stars der Tennis-Welt gehört, beginnt gut. Doch dann kippt das Match, Federer produziert 59 (!) Fehler und wird vom Tschechen weggeballert. Rogers verheerendes Fazit: «Ich war unzufrieden mit dem Aufschlag, der Vorhand, der Rückhand und der Beinarbeit. Es war ein schrecklicher Tag für mich.»

Platz 3: Wimbledon 2002, Mario Ancic (ATP 154) vs. Roger Federer (ATP 7) 6:3, 7:6, 6:3

Zugegeben: Noch fährt Roger Federer ohne Major-Titel nach Wimbledon. Und doch zählt der 20-Jährige schon zu den Geheimfavoriten. Schliesslich ist längst bekannt, wozu Federer auf seiner Lieblingsunterlage Rasen fähig ist. Aber ein zwei Jahre jüngerer Kroate macht ihm einen dicken Strich durch die Rechnung: Mario Ancic. «Mir fehlen die Worte, ich bin schockiert über mein Spiel», gibt Federer nach der Abreibung zu Protokoll. Was dann folgte, wissen wir heute: Federer holte acht Titel im Südwesten Londons. Die Pleite gegen Ancic, der seine Karriere 2011 beendete, blieb aber eine seiner bittersten überhaupt.

Platz 4: Australian Open 2015, Andreas Seppi (ATP 46) vs. Roger Federer (ATP 2) 6:4, 7:6, 4:6, 7:6

Eine einzige von total 15 Partien hat Federer bis heute gegen Andreas Seppi verloren. Aber: Die Niederlage bei den Australian Open 2015 schmerzt ihn wohl heute noch. Rückblick: In seiner dritten Partie in Melbourne scheitert der Familienvater sensationell am italienischen Aussenseiter. Zwar gewinnt er insgesamt mehr Punkte (145:144) als Seppi, aber eben nicht die wichtigen. Nach einer ultrakurzen Pause zwischen den Saisons – er bestritt mehrere Schaukämpfe – wirkt Federer ausgelaugt und müde. «Ich bin schon mit einer unguten Vorahnung auf den Platz gegangen.»

Platz 5: ATP-Turnier in Dubai 2017, Evgeny Donskoy (ATP 116) vs. Roger Federer (ATP 10) 3:6, 7:6, 7:6

«Evgeny wer?», fragt sich manch einer nach der sensationellen Pleite Federers in seiner Wahlheimat Dubai. Der Tenor: Man kann es kaum fassen, dass Roger gegen den russischen Qualifikanten den Kürzeren zog. Schliesslich befand sich Federer nach dem Triumph an den Australian Open auf einem Höhenflug. «Ich weiss nicht, wie mir dieses Spiel durch die Lappen ging», wundert sich auch Federer.

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