Rund 180'000 Einwohner hat die Stadt Kragujevac in der Mitte von Serbien. Spätestens seit Dienstag sticht eine davon besonders heraus: Marijana Veljovic, ihres Zeichens Spitzentennis-Schiedsrichterin, zurzeit an den Australian Open beschäftigt.
Beim unglaublichen Viertelfinal-Comeback von Roger Federer gegen den Amerikaner Tennys Sandgren stiehlt die Serbin allen Beteiligten die Show, hat nicht den Hauch eines Skrupels, sich nach der Schimpftirade mit dem Schweizer Tennis-Maestro anzulegen.
Dafür wird Veljovic, eine der besten Umpires auf der Tour, nicht nur in den sozialen Medien gefeiert. Auch Tennis-Experten loben das Auftreten Veljovics. Und, wie sie den «Fall Federer» behandelte. Ihre Leistung im Spiel wird als «hervorragend» betitelt.
«Sie ist die Beste»
Tennis-Analyst Matt Roberts erklärt: «Sie ist die beste Schiedsrichterin, die es gibt. Sowohl ihre Linien-Entscheidungen als auch, wie sie Situationen beurteilt. Sie ist die Beste.»
Experte David Law vom «The Tennis Podcast» ist ebenfalls begeistert: «Sie war sehr cool, als Federer auf sie zukam und ihr versuchte, irgendwas zu erklären. Da schaut jeder mit der Lupe hin. Sie schob ihr Mikrofon auf die Seite, schaute ihm einfach in die Augen und sagte ihm, was Sache ist. Grossen Respekt dafür!»
3000-Dollar-Busse für King Roger
Der tiefe Blick Veljovics bleibt indes für Federer nicht ohne Konsequenzen. Für seine Fluch-Aktion wird er mit 3000 US-Dollar gebüsst. Genau die selbe Summe wie Nick Kyrgios bezahlen musste, weil er im Match gegen Nadal sein Racket zertrümmerte.
Veljovic ist schon längst ein Teil der Tennis-Welt und als eine der besten Tennis-Refs anerkannt. Sie leitet regelmässig Spieler der Männer. 2015 wurde sie mit dem «Golden Batch» für die besten Schiedsrichter ausgezeichnet und ist seit 2016 bei Grand Slams im Einsatz.
Sie leitete die Frauen-Grand-Slam-Finals der Australian Open 2018 und Wimbledon 2019. Auch den Fed-Cup-Final oder den Davis-Cup-Final leitete sie schon. (red)