Verliert sie jetzt ihr Grand-Slam-Stadion?
Tennis-Legende ätzt gegen Homo-Ehe

Grand-Slam-Rekordsiegerin Margaret Court (74) wettert wiederholt gegen die Rechte von Homosexuellen. Jetzt fordern Tennis-Profis, das nach ihr benannte Stadion in Melbourne umzutaufen.
Publiziert: 30.05.2017 um 20:39 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 11:37 Uhr
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Sorgt mit ihren konservativen Ansichten für Aufregung: Tennis-Legende Margaret Court.
Foto: AP

Aufregung in Australien! Tennis-Legende Margaret Court rüffelt die Aussie-Airline Qantas. Grund: Die Fluggesellschaft setzt sich für die Homo-Ehe ein. Sie wolle Fluglinie deswegen künftig boykottieren, wettert die 74-Jährige.

«Ich bin enttäuscht, dass Qantas sich aktiv für die Homo-Ehe einsetzt», so Court. «Ich glaube an die Ehe als Einheit von Mann und Frau, wie es in der Bibel steht. Darum bleibt mir keine Wahl, als bei meinen vielen Reisen künftig andere Airlines zu berücksichtigen.»

Ob die 24-fache Grand-Slam-Siegerin allerdings mit derart heftigen Reaktionen gerechnet hat?

«Vielleicht muss man den Namen der Margaret Court Arena ändern», twittert Tennis-Legende Martina Navratilova, seit 2014 mit Julia Lemigova verheiratet. In Melbourne ist eines der beiden grossen Australian-Open-Stadien nach Court benannt. «Und wahrscheinlich nimmt Margaret das nächste Mal das Schiff?»

Immer mehr Spielerinnen wehren sich gegen Courts Aussagen. Nach ihrem Erstrundensieg über Ex-Nummer-1 Jelena Jankovic bei den French Open hat sich auch Richel Hogenkamp (25) zu Wort gemeldet.

«Ich glaube, es wäre gut, wenn die Australian Open den Namen des Stadions ändern würden», sagt die Belgierin, die eine von wenigen offen lesbischen Spielerinnen auf der Tour ist. «Wenn man die Reaktionen mitbekommt, scheint es, dass sich manche Spielerinnen nicht wohl fühlen, in einem Stadion mit Margaret Courts Namen spielen zu müssen.»

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Sogar der Twitter-Account der nach ihr benannten Arena hat sich mittlerweile von Margaret Court distanziert. «Wir unterstützen ihre Aussagen nicht», heisst es dort. Auch der australische Verband distanziert sich von Courts Aussagen.

Es ist nicht das erste Mal, dass sich die bekennende Christin gegen die Rechte von Homosexuellen ausspricht. «Genug ist genug», twittert etwa die australische Profi-Spielerin Casey Dellacqua und hängt ihrem Tweet einen Leserbrief von Court aus dem Jahr 2013 an, als sich diese über einen Zeitungsartikel zum neugeborenen Baby von Dellacqua und deren Partnerin echauffierte.

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Mittlerweile ist die Angelegenheit zur Staatsaffäre hochgekocht. «Was auch immer die Leute über Margaret Courts Meinung zur Homo-Ehe denken», sagt Premierminister Malcolm Turnbull. «Sie ist einer der grössten Tennisspielerinnen aller Zeiten, die Arena ehrt Margaret Court als Tennisspielerin.» Eine Namensänderung des Stadions komme für ihn nicht in Frage.  (eg)

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