«Verantwortungslos» und «einfach nicht korrekt»
Deutscher Tennis-Boss attackiert Federer hart

Der deutsche Verbandsboss Dirk Hordorff teilt gegen Roger Federer aus: Der Schweizer bastle sich dank seiner Macht im ATP-Spielerrat seine eigene Weltrangliste.
Publiziert: 01.12.2020 um 18:27 Uhr
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Aktualisiert: 20.03.2021 um 14:42 Uhr
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Roger Federer sei nur dank Rechentricks noch in den Top 10.
Foto: AFP

Dirk Hordorff ist nicht dafür bekannt, ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Auch nicht, wenn es um die grossen Namen geht: Schon im Sommer kritisierte der Vizepräsident des Deutschen Tennis-Bundes Novak Djokovic für seinen Spielerrat-Alleingang. Und im Frühjahr teilte er gegen Roger Federer aus, als dieser forderte, die Männer- und die Frauentour zusammenzulegen. Federer brauche wohl «mehr Twitter-Follower», spottete Hordorff damals.

Jetzt bekommt wieder der Schweizer sein Fett weg. Hintergrund: Die wegen der Corona-Pandemie eingefrorenen Punkte in der ATP-Weltrangliste. Dass das Masters von vor zwei Jahren im Ranking auftauche, sei «eine Roger-Federer-Entscheidung», so Hordorff im «Tennisnet»-Podcast «Quiet, please».

«Federer bastelt sein eigenes Ranking»

Der Schweizer hat ihm als ATP-Council-Mitglied offensichtlich zu viel Einfluss. «Federer bastelt sich sein eigenes Ranking zusammen», sagt er. Das sei «verantwortungslos» und «einfach nicht korrekt».

Nachdem sich Djokovic und Vasek Pospisil im Versuch, eine eigene Spielergewerkschaft zu gründen, aus dem Council verabschiedet haben, habe Federer nun freie Hand im Spielerrat. Das, so die unausgesprochene Unterstellung, nutze der Baselbieter aus.

«Wer profitiert am Meisten?»

Einzig dank dieser Rechenkniffe könne sich Federer in den Top 10 halten. «Ohne die Änderung im Ranking wäre Federer nicht in den Top 50», sagt Hordorff. «Wer profitiert denn am Meisten, dass alle diese Turniere noch drin sind? Dass das Masters, das ohnehin das 19. Turnier des Jahres ist, zwei Jahre lang drin bleibt? Das ist ja pervers.»

Ob das den Tennis-Maestro anficht? Es ist zu bezweifeln. Mit seinen 20 Major-Titeln und Dutzenden grossen Siegen dürfte es Federer kaum allzu sehr interessieren, ob er im Corona-Jahr in der ATP-Weltrangliste ein paar Plätze nach hinten rutscht. Im Moment liegt er im Ranking auf Platz 5. Sein Comeback ist für Anfang Jahr geplant, wenn in Melbourne mit den Australian Open der erste Grand Slam der Saison auf dem Programm steht (smi)

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