Mindestens 16 Millionen muss das Schweizer Fernsehen 2020 einsparen, wie es letztes Jahr verkündete. Die SRF-Sparpläne machen auch vor dem Sport nicht halt. Die Rede ist von rund 1 Million Franken, die der Sport einsparen muss, wie «Watson» berichtete. Zwei der Leidtragenden: Tennis-Kommentator Stefan Bürer und Experte Heinz Günthardt.
Gespart wird nämlich unter anderem bei den Grand Slams. «Nach aktuellem Stand der Planungen werden Stefan Bürer und Heinz Günthardt die US Open in diesem Jahr für einmal aus Zürich kommentieren», bestätigt Roland Mägerle, Leiter SRF Sport, auf BLICK-Anfrage.
Und es ist gut möglich, dass das SRF-Duo derzeit an ihren letzten Australian Open vor Ort kommentiert. Gerüchte besagen, dass beide nur in Melbourne vor Ort sind, weil die Reise bereits komplett gebucht war, als SRF auf die Kostenbremse stand.
2021 noch nicht geplant
Fliegen also auch die Australian Open 2021 aus dem Reiseprogramm? Dies sei noch unklar, heisst es beim TV-Sender. Mägerle: «Das SRF-Sportprogramm für das Jahr 2021 ist noch nicht definiert.» Unvorstellbar ist es aber angesichts der US-Open-Entwicklung offensichtlich nicht.
Das Problem, das sich den Kommentatoren dabei stellt: Sind sie nicht vor Ort, fehlen einige Informationen. Man kann nicht ungezwungen mit den Spielern sprechen, schnappt weniger Geschichten auf. Und so wird es schlussendlich schwieriger, die meist stundenlangen Übertragungen unterhaltsam zu gestalten.
«Bringen nach wie vor alle Spiele»
«Dass SRF-Kommentatorinnen oder -Kommentatoren nicht am Veranstaltungsort sind, ist jedoch nichts Neues. Die Zuschauerinnen und Zuschauer dürfen sich darum auch bei den US Open 2020 auf das gewohnte SRF-Angebot freuen», hält Mägerle fest. «Klar ist: SRF wird auch im Jahr 2020 alle Grand-Slam-Partien der Schweizer Tennisprofis live übertragen – vorausgesetzt, die betreffenden Spiele werden vom Host Broadcaster des jeweiligen Turniers produziert.» Für ihn ist wichtig, dass die Zuschauer von den Sparmassnahmen möglichst wenig mitbekommen sollen.
In Melbourne ist aber noch alles beim Alten. Gleiches gilt für die French Open und Wimbledon. Vor Ort während der Australian Open sind Bürer, Günthardt, Reporterin Denise Langenegger und ein ortsansässiger Kameramann. Zum Sparkurs äussern sie sich nicht.