Das Märchen von Dominic Stricker an den US Open in New York endet in den Achtelfinals. Der 21-jährige Berner aus Grosshöchstetten unterliegt Taylor Fritz (ATP 9) 6:7 (2:7), 4:6, 4:6
Relativiert wurde in diesem Achtelfinal nichts. Dominic Stricker bestätigte die grandiosen Leistungen der ersten Turnierwoche, die ihm Siege in fünf Sätzen gegen Superstar Stefanos Tsitsipas (2. Runde) und den Franzosen Benjamin Bonzi (3. Runde) eingetragen hatten.
Stricker forderte auch Taylor Fritz, obwohl der Amerikaner viel formstärker auftrat als beispielsweise Tsitsipas. Die Nummer 1 der USA erreichte im letzten Monat während der US-Open-Series einen Turniersieg in Atlanta sowie Halbfinals in Washington und Cincinnati. Ausserdem gab er in den ersten drei Runden am US Open gegen Steve Johnson (6:2, 6:1, 6:2), Juan Pablo Varillas (6:1, 6:2, 6:2) und Jakub Mensik (6:1, 6:2, 6:0) bloss 13 Games ab.
Strickers Chance
Dem Berner Stricker bot sich eine nennenswerte Chance, die Partie womöglich in andere Bahnen zu lenken. Im ersten Satz holte der Schweizer einen 3:5-Rückstand auf, nützte aber beim Stand von 5:5 zwei weitere Breakmöglichkeiten (nach 15:40) nicht. Und so riss ein paar Minuten später Fritz mit einem imponierenden Tiebreak die Führung an sich.
Nach dem ersten Satz erspielte sich Dominic Stricker bloss noch einen weiteren Breakball. Der ging ihm beim Stand von 2:1 im zweiten Satz durch die Lappen. Wenig später realisierte Fritz zum 3:2 das entscheidende Break im zweiten Durchgang. Im dritten Satz schaffte Fritz das siegbringende Break zum 5:4.
Zuversicht getankt
Dominic Stricker wird gewiss New York hochzufrieden verlassen – mit umgerechnet 251'000 Franken Preisgeld. Zudem wird er nach den US Open erstmals in die Top 100 vorstossen und ungefähr um Platz 90 rangiert sein. So gut wie noch nie. Vor dem Turnier war er noch die Nummer 128. Aber auch sportlich eröffneten sich Stricker in den letzten zwei Wochen neue Perspektiven: Der Schweizer hielt gegen einen der allerbesten Hartplatzspieler und den besten Aufschläger an diesem US Open absolut mit.
Am Ende des New Yorker Märchens darf indes nicht vergessen gehen, dass für Stricker alles an einem dünnen Faden hing. In der 2. Runde der Qualifikation musste der Berner gegen den Spanier Pablo Llamas Ruiz (ATP 144) im Tiebreak des Entscheidungssatzes, das er 13:11 gewann, einen Matchball abwehren. (SDA)