Auf der einen Seite die frühere Nummer 2 und Grand-Slam-Siegerin Svetlana (US 2004 und Paris 2009), daneben die ehemalige Nummer 1 (2008), die aber nie eines der vier grossen Open-Turnier gewinnen konnte. «Jankovic wettert noch wie zu ihren besten Zeiten und verscherzt sich damit weiter viele Sympathien, Kusnetsowa kann als Nummer 8 des Turniers noch weit kommen!»
Russischer Achtelfinal
Im Achtelsfinal trifft die Russin auf ihre Landsfrau mit den unzähligen Schreibweisen: Anastasia Pawljutschenkowa (25). Die Nummer 24 des Turniers brauchte 2:33-Stunden, um kurz vor vier Uhr morgens ihren fünften Matchball zu verwerten. Gegen die Nummer 11, Jelina Switolina aus der Ukraine. Ja, der TV-Nachtvogel wildert auch mal im Revier von Tennis-Frauen, die sonst kaum mal eine Notiz in den Medien wert sind.
Tolle Frauen-Knaller
Ab 01.15 Uhr war auf beiden Eurosport-Sendern Ladies Night angesagt. «Miss Tennis», Eugenie Bouchard (22), die auf allen Covern der grössten Frauen-Magazine der Welt und in der Rangliste längst aus den Top Ten verschwunden war, muss ihren Wiederaufstieg – von Morddrohungen begleitet – verschieben. Trotz einer 3:1 und 4:2-Führung im dritten Satz konnte die traditionelle und stimmgewaltige «Genie Army» auf den Tribünen nicht jubeln.
Die Amerikanerin Coco Vandeweghe (29, von ihrer Doppelpartnerin Martina Hingis unterstützt) kämpfte sich mit ihrem unspektakulären Spiel besser durch das Tal von Hoch und Tief. Nach 2:22 Stunden gewann die ebenfalls ungesetzte Coco die Nervenschlacht etwas glücklich mit 6:4, 3:6, 7:5.
Sheldon muss «Miss Tennis» trösten
Auf Eurosport hörte man: «Bouchard hat einfach zu viele Chancen vergeben und zu viel nachgedacht. Denn sie ist ein schlauer Kopf, vielleicht deshalb weil sie eine Freundin von Dr. Sheldon Cooper aus der Kultserie Big Bang Theory ist!» Der US-Hauptdarsteller heisst richtig Jim Parsons (43). Auch er soll im Jahr, wie die Kanadierin, locker über 20 Millionen Dollar verdienen.
Coco Vandeweghe, als Achtelsfinalistin jetzt bereits um 170'000 Franken reicher, muss dort gegen die Nummer 1 ran: Angelique Kerber (29). Die deutsche Titelverteidigerin ging gegen Krisyna Pliskowa (24), die Zwillingsschwester der als Nummr 5 gesetzten Karolina, gleich mal mit 6:0, 2:0 in Führung. Nach 22 Minuten.
Wie weit kommt Kerber?
«Jetzt hat sie endlich die Ruhe, die sie aus der Heimat braucht, endlich einmal keine Medien-Kritik an ihrem Spiel!» Kaum auf Eurosport gehört, ging die Tschechin mit 3:2 und 4:3 in Führung. Kerber wankte wie gegen Witthöft, aber fiel nicht. Nach 55 Minuten hatte sie 6:0, 6:4 gewonnen. Und erst im Viertelsfinal könnte mit der Spanierin Muguruza (Nummer 7) eine Knacknuss warten.
Ab 05.15 Uhr sollte die fünfte TV-Nacht mit einem guten Dessert versüsst werden. Stan Wawrinka, die Nummer 4, war gegen den Serben Viktor Troicki, die Nummer 29, klarer Favorit.
«Bitte, kein zweites Djoker-Drama»
Aber Troicki machte in den ersten 29 Minuten aus dem 1:3-Rückstand einen 6:3-Satzsieg. Und eine 2:1-Führung im zweiten Satz. Bei Europsport wurde man schon nervös: «Nein, nicht schon wieder. Der Djokovic-Schock genügt uns, wir dürfen den Teufel nicht an die Wand malen. Auch wenn Stan momentan total von der Rolle ist und die Beinarbeit vernachlässigt, der kommt zurück!»
Wawrinka gegen Seppi
Und wie am Vortag musste wieder der (letzte) Serbe ausscheiden: Troicki verlor die nächsten drei Sätze gegen den plötzlich konzentrierter spielenden Wawrinka mit 2:6, 2:6, 5:7. Da war es 07.40 Uhr.
Am Sonntag wartet dann übrigens der bissige Südtiroler Andreas Seppi (schaltete nach 0:2-Sätzen Australiens exzentrischen Nationhelden Nick Kyrgios aus!) auf den Westschweizer.