Es ist sein Lieblingsturnier. Roger liebt Halle und Halle liebt Roger. Federer hier, Federer da, Federer überall. Alles glänzt für Roger. Auch die Trophäe. Der Tennis-Maestro feiert in seinem elften Halle-Final seinen neunten Titel. «S'Nüni» ist Tatsache. Der 92. Titel seiner Karriere.
In Runde 2 schlug Federer Mischa Zverev (29, ATP 29). Im Endspiel steht ihm wieder ein Zverev gegenüber. Diesmal dessen fast 10 Jahre jüngerer Bruder Alexander, genannt Sascha (ATP 12) – eine der grossen deutschen Tennis-Hoffnungen.
Federer legt los wie die Feuerwehr. Nach 15 Minuten stehts bereits 4:0. Zverev scheint kein Mittel zu haben gegen die bestechende Dominanz Federers. So ist der erste Satz schnell vorbei: 6:1 nach 22 Minuten. Wow!
Der Zweite dauert dann etwas länger. Doch auch hier behält Roger die Oberhand. Ein Break zum richtigen Zeitpunkt, Zverev ist gebrochen. Der Widerstand weg. Auch der zweite Umgang geht problemlos an Federer: 6:3.
Der Turbo-Sieg dauert mit 53 Minuten nicht länger als ein «Znüni» und auch eine Revanche gegenüber Zverev. Vor einem Jahr verlor Roger in Halle im Halbfinal gegen den deutschen Youngster.
Zverev findet nach der Pleite nur lobende Worte für seinen Kontrahenten: «Du spielst wirklich Wahnsinns-Tennis, und das im Alter von 35. Was du auf dem Platz machst, werden wir vermutlich nie wieder sehen in unserer Sportart. Du hättest heute aber auch etwas netter sein können. Ich hoffe, dass du in Wimbledon auch als Sieger dastehst.»
Federer sagt: «Die Liebe hier in Halle zu spüren, ist sehr, sehr schön. Ich will Sascha auch noch gratulieren. Du machst wunderbare Arbeit. Ich wünsche dir alles Gute für Wimbledon und für die ganze Saison.»
Wimbledon kann kommen
Am 3. Juli beginnt das Turnier auf dem heiligen Rasen von Wimbledon. Dafür kann Federer nun ordentlich Selbstvertrauen tanken. Holt er in London gar seinen 19. Major-Titel?
Die Setzliste macht es ihm – auch dank des Halle-Triumphs – einfach. Er ist als Nummer drei des Turniers gesetzt. Damit er geht er möglichen Viertelfinalkrachern gegen Murray, Djokovic und Nadal schon mal aus dem Weg. (leo)