«Will nur noch ins Bett»
Neuer Rekord – Evans gewinnt längste US-Open-Partie

Am zweiten Tag der US Open startet Jannik Sinner erfolgreich ins Turnier, auch wenn der erste Satz katastrophal ausfällt. Auch Iga Swiatek, die Nummer eins der Frauen, zeigt ungewohnte Probleme. Derweil liefern sich Dan Evans und Karen Chatschanow ein Rekordspiel.
Publiziert: 27.08.2024 um 21:15 Uhr
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Aktualisiert: 28.08.2024 um 10:09 Uhr
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Dan Evans stellt eine neue Rekordmarke auf.
Foto: Getty Images

Rekord von 1992 gebrochen

Der Brite Dan Evans (ATP 184) besiegt den Russen Karen Chatschanow (ATP 22) im längsten Spiel der US-Open-Geschichte. 5 Stunden und 35 Minuten braucht er, bis er sich mit 6:7 (6:8), 7:6 (7:2), 7:6 (7:4), 4:6, 6:4 durchsetzt. Das sind neun Minuten länger als der von Stefan Edberg gegen Michael Chang gewonnene Halbfinal von 1992. Im fünften Satz hat Evans, der bei Stan Wawrinkas US-Open-Sieg 2016 in der 3. Runde einen Matchball vergab, bereits 0:4 im Hintertreffen gelegen. «Ich will nur noch ins Bett», ist der einzige Wunsch, den Evans nach der Partie noch hat, wie er gegenüber Sky verrät.

Mama Osakas Super-Anzug

Naomi Osaka feiert mit einem überzeugenden Zweisatz-Sieg gegen die als Nummer 10 gesetzte Jelena Ostapenko eine erfolgreiche Rückkehr als Mutter. Ihr Auftritt wird auch abseits des sportlichen Erfolgs in Erinnerung bleiben. Eine überdimensionale Schleife in Hellgrün auf dem Rücken, ein Faltenrock in der gleichen Farbe, grosse Kopfhörer und Schuhe ebenso in Schleifen-Optik. Mit dem Outfit für ihr Auftaktspiel begeistert Superstar Osaka die Zuschauer – und verschafft sich selbst Sicherheit. «Ich denke, wenn ich dieses Outfit anziehe, ist es für mich fast wie ein Super-Anzug», sagt die Japanerin. Für Osaka ist es einer der grössten Erfolge seit ihrer Rückkehr als Mutter auf die Profitour zu Beginn dieser Saison.

Alcaraz nur kurz aus dem Tritt

Carlos Alcaraz, der Sieger der letzten beiden Grand-Slam-Turniere in Paris und Wimbledon, gibt gegen den australischen Qualifikanten Li Tu (ATP 186) überraschend den zweiten Satz ab, blieb in seiner Auftaktpartie aber letztlich ungefährdet. «Zu Beginn war er nervös», stellt der als Nummer 3 gesetzte Spanier fest. «Dann hat er aber wirklich gut gespielt und mich etwas überrascht.»

Sinner nach katastrophalem Start weiter

Gespannt wartete die Tenniswelt, wie Jannik Sinner auf die Bekanntgabe seiner positiven Dopingtests im März und den nun erfolgten Freispruch reagieren würde. Zunächst katastrophal: Die Weltnummer 1 verliert gegen den eigentlich in einer ganz anderen Liga spielenden Amerikaner Mackenzie McDonald (ATP 140) sieben der ersten neun Games und liegt Satz und Break im Rückstand. Ob da der grosse Wirbel um seinen Doping-Fall einen Einfluss hat?

Wohl kaum, denn danach spielt der Südtiroler gross auf. Beim 2:6, 6:2, 6:1, 6:2 gerät der 23-Jährige nie mehr auch nur ansatzweise in Gefahr. In der 2. Runde wartet mit Alex Michelsen (ATP 49) ein anderer amerikanischer Youngster.

Fehlerhafte Swiatek weiter

Die Weltnummer 1 Iga Swiatek macht bei ihrem Start in die US Open keinen überzeugenden Eindruck. Die Polin leistet sich gegen Kamilla Rachimowa (WTA 104), die eigentlich in der letzten Runde der Qualifikation verloren hatte, nicht weniger als 41 unerzwungene Fehler.

So braucht sie fast zwei Stunden, um sich 6:4, 7:6 (8:6) durchzusetzen. Im Tiebreak des zweiten Satzes wehrt Swiatek drei Satzbälle in Folge ab. Sie hat bei 23 Grand-Slam-Turnieren nur einmal in der 1. Runde verloren – 2019 in Wimbledon gegen die Schweizerin Viktorija Golubic.

Erstrundenaus für Lokalmatadorin bei Grand-Slam-Dernière

Für Danielle Collins endet ihre Grand-Slam-Karriere mit einer herben Enttäuschung. Die 30-jährige US-Amerikanerin, die nach den Australian Open erklärt hat, dass die Saison 2024 ihre letzte sein wird, unterliegt ihrer Landsfrau Caroline Dolehide (25, WTA 43) in drei Sätzen 6:1, 5:7, 4:6.

Der Unterschied in der 2:40 Stunden dauernden Partie ist schnell ausfindig gemacht: Collins produziert 49 unerzwungene Fehler, Dolehide nur deren 19. Allerdings macht die Weltnummer 11 auch 48 Winner, 30 mehr als ihre Gegnerin. Ein Risiko, das am Ende nicht belohnt wird.

Félix Auger-Aliassime raus

Der an Nummer 19 gesetzte Félix Auger-Aliassime (24) muss ebenfalls in der ersten Runde die Segel streichen. Der Kanadier hat gegen den Tschechen Jakub Mensik (18, ATP 70) nicht den Hauch einer Chance und geht 2:6, 4:6, 2:6 unter. Es ist das zweite Mal in Serie, dass Auger-Aliassime in New York nicht über die erste Runde hinauskommt.

US-Open-Fluch geht für Tsitsipas weiter

Es ist wie verhext. Stefanos Tsitsipas scheitert beim letzten Grand-Slam-Turnier des Jahres einmal mehr in der Startrunde. Gegen den Australier Thanasi Kokkinakis (28, ATP 83) verliert die Weltnummer 10 in vier Sätzen 6:7, 6:4, 3:6, 5:7. Noch nie ist der Grieche in Flushing Meadows über die 3. Runde hinausgekommen, zweimal ist er bereits in der 1. Runde ausgeschieden (2019 und 2022). Und nun also zum dritten Mal.

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