Alexander Zverev entzaubert Novak Djokovic! Nachdem das deutsche Wunderkind (21) im Halbfinal Roger Federer in 95 Minuten aus dem Weg geräumt hatte, werden im Endspiel dem Djoker die Grenzen aufgezeigt.
Nach nur 1:20 Stunden sackt Zverev in sich zusammen, geht zu Boden, stützt den Kopf auf die Arme. Nicht aus mangelnder Kraft. Man hatte das Gefühl, der Jungspund hätte hier locker über einen erschöpfenden Dreisatz-Krimi gehen können. Musste er nicht. Einerseits weil Novak zum Saisonfinal die Power ausgeht. Andererseits weil Alexander Zverev schlichtweg überragend auftritt. Vorhand, Rückhand, Service, Atheltik – alles sitzt. Und es nimmt Djokovic mit jeder Sekunde die Hoffnung, das Match noch zu drehen.
Denn genau das müsste er. Beim Stand von 4:4 im ersten Durchgang nimmt Zverev dem Serben zum ersten Mal im Turnier überhaupt den Aufschlag ab. Danach serviert der Youngster das Ding souverän runter.
Auch im zweiten Satz lässt Zverev nicht locker. Ein sofortiges Rebreak bringt ihn ebenso wenig aus dem Konzept wie Djokovic, der sein Glück plötzlich vermehrt am Netz sucht. Es ist pure Verzweiflung. Und Zverev lässt es kalt. Krallt sich auch Satz zwei – nach 41 Minuten.
Und dann knickt er eben in sich zusammen. Im Wissen, die Nummer eins entzaubert zu haben. Und im Wissen, nach 23 Jahren und Boris Becker der erste Deutsche zu sein, der bei den ATP-Finals in London triumphiert. (sag)