Traurige Nachricht für alle Tennis-Fans
Wimbledon führt Tiebreak im 5. Satz ein!

Die epischen Wimbledon-Schlachten gehören der Vergangenheit an. Das traditionsbewusste Grand-Slam-Turnier lässt den 5. Satz nicht mehr ausspielen und führt 2019 ein Tiebreak ein.
Publiziert: 19.10.2018 um 14:45 Uhr
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Aktualisiert: 20.10.2018 um 12:34 Uhr
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Ein Match für die Ewigkeit. Die Erstrundenpartie 2010 in Wimbledon zwischen John Isner (l.) und Nicolas Mahut dauerte 11 Stunden und 5 Minuten bis zum 70:68 im 5. Satz für Isner. Solch epische Fights werden in Wimbledon künftig nicht mehr möglich sein.
Foto: Getty Images
Stefan Meier

Die Nachricht aus Wimbledon ist eine Träne der Tennis-Fans wert. Der altehrwürdige «All England Lawn Tennis and Corquet Club» führt ein Tiebreak im fünften Satz ein. Dieser wird nicht mehr ausgespielt, bis ein Spieler zwei Games Vorsprung hat. Die Zeiten der epischen Matches in Wimbledon sind vorbei!

Schade. Denn die Mega-Matches bleiben in Erinnerung. So wie der Wahnsinns-Final 2009 zwischen Roger Federer und Andy Roddick. Die beiden schenken sich nichts. Erst im 30. Game des fünften Satzes setzt sich Federer durch, siegt 16:14. «Die Freude ist so noch grösser, es geschafft zu haben», sagt Federer damals. «Es war wohl eines der besten Matches, das wir je gegeneinander gespielt haben.»

Oder wer würde sich noch an die über elfstündige Erstrundenpartie zwischen Nicolas Mahut und John Isner 2010 erinnern, wenn diese sich nicht zu dieser monumentalen Schlacht entwickelt hätte? Während drei Tagen duellieren sich die beiden. 6:4, 3:6, 6:7, 7:6, 70:68 heisst es am Ende zu Gunsten Isner. 

Der damalige Turnierdirektor Ian Ritchie jubelt danach: «Was hier auf dem Platz passiert ist, das ist einzigartig. Wir erleben eine grossartige Tennis-Geschichte. Warum sollten wir das ändern?»

Jetzt wird es halt doch geändert. Derart epische Matches wird es in Wimbledon nicht mehr geben. Immerhin gibts aber ab 2019 einen Kompromiss, indem die Spieler bis zum Stand von 12:12 im Fünften aufeinander losgelassen werden. Erst dann folgt das Tiebreak.

«Die Zeit ist reif»

Wimbledon hat sich die Entscheidung aber nicht einfach gemacht. «Wir haben mit Spielern und Offiziellen gesprochen, haben ausserdem die Spieldaten aus zwei Dekaden analysiert», sagt Philip Brook, der Vorsitzende des AELTC. Nach dem 26:24 zwischen Kevin Anderson und Isner im Halbfinal dieses Jahres ist man aber zum Schluss gekommen, dass man etwas ändern muss. «Wir glauben, dass die Zeit reif ist, den Tiebreak einzuführen bei Matches, die nicht zu einem vernünftigen Zeitpunkt im entscheidenden Satz beendet sind.»

Wimbledon ist übrigens das zweite Grand-Slam-Turnier, das ein Tiebreak im fünften Satz einführt. Bei den US Open kommt es beim Stand von 6:6 zur Kurzentscheidung. Bei den French Open und Australian Open wird hingegen aktuell der fünfte Satz noch ausgespielt.

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