Spitzen-Gastronomie für den Gaumen, Spitzen-Musik für die Ohren und vor allem Spitzen-Tennis für die Augen – die Swiss Indoors Basel (22. bis 30. Oktober 2016) sind ein Fest für die Sinne. Hof halten am Rheinknie wie im Vorjahr drei Könige. Angeführt wird die royale Tennis-Karawane von Titelverteidiger und Rekordsieger Roger Federer (34), der vor seinem Heimpublikum seinen achten Titel anstrebt.
Sein erster Herausforderer ist der spanische Vorjahres-Finalist Rafael Nadal (29, ATP 5), seines Zeichens der unbestrittene König der Sandplätze dieser Welt. Er ist es auch, der die Audienz der Könige am traditionellen Super Monday eröffnet. Welches musikalische Schwergewicht in der feierlichen Eröffnungszeremonie auf Paul Anka und Albert Hammond folgt, ist noch offen.
Obwohl er in den letzten vier Jahren mit vier Startniederlagen in Basel eher ein Bettler war, wird Stan Wawrinka (31) in Basel der rote Teppich ausgerollt. Schliesslich ist er der amtierende König von Paris. Mit dem Japaner Kei Nishikori (26, ATP 6) und dem Kanadier Milos Raonic (25, ATP 11) planen zwei Thronfolger in Federers Reich eine Palast-Revolution.
Gastgeber ist zum 47. Mal Roger Brennwald. Zwölf Angestellte, 25 Bereichsleiter und über 600 Helfer bereiten mit Akribie die Gemächer der drei Könige und ihrem Gefolge vor. Der Palast, die St. Jakobs-Halle, wird von der Stadt Basel derzeit für 105 Millionen Franken modernisiert. Bislang müssen die Indoors jedes Jahr drei Millionen Franken in die Aufwertung des veralteten Center Court, dem Spiegelsaal der Joggeli-Halle, investieren.
Obwohl in diesem Jahr im über 800 Kilometer entfernten Wien erstmals ein Herrschertreffen mit ähnlich grossen Ambitionen abgehalten wird und das Preisgeld dort fürstlicher ausfällt, bleiben die drei Könige Basel treu. 70'000 Besucher pilgern an die königlichen Tennis-Festspiele, die in 175 Länder übertragen werden.
Auf 19 Millionen Franken beläuft sich das Budget der grössten jährlich stattfindenden Schweizer Sportveranstaltung. Das Preisgeld wird erneut moderat erhöht auf neu 2,15 Millionen Euro. «Unser hoher Anspruch ist Fluch und Segen zugleich. Aber unser Feld ist ein Geschenk des Himmels», sagt Brennwald. Er hat es wieder einmal geschafft. Im Herbst halten drei Könige in Basel Hof.