Der zweite Satz im Wimbledon-Final 2017. Marin Cilic steht gegen Roger Federer mit dem Rücken zur Wand.
Nur ein Wunder kann dem Kroaten den Traum vom ersten Triumph am wichtigsten Tennis-Turnier der Welt noch retten. Ein Wunder, das ausbleiben würde.
Diese Einsicht hat der 28-Jährige, als er sich am Rande des Centre Courts behandeln lässt. Denn gegen den grossartig aufspielenden Federer kann Cilic nicht sein bestes Tennis abrufen. Der Grund: Eine dicke Blase am linken Fuss mach ihm zu schaffen. Er leidet unter höllischen Schmerzen.
Cilic bricht in Tränen aus. Schluchzt in sein Handtuch hinein. «Wenn du an diesem Zeitpunkt deiner Karriere, in einem solch wichtigen Spiel nicht dein Bestes zeigen kannst, ist das unglaublich frustrierend», kommentiert der 1.98m-Hüne die Szene. «Was hat es alles gebraucht, um hierher zu kommen. Und jetzt dies.»
Mit dickem Tape versucht der Physio, Cilic die Schmerzen zu nehmen. Vergeblich. Er reiht Fehler an Fehler, muss sich mehrmals behandeln lassen. Aufgeben aber sei nie ein Thema gewesen: «Das habe ich noch nie getan.»
Federer würdigt Durchaltewillen
Diese Sportlichkeit weiss 8-fach-Champion Federer zu schätzen: «Manchmal ist es grausam, aber du hast gekämpft und bist ein Held!» (sih)