Vor drei Jahren startet Eugenie Bouchard wie eine Rakete durch. Die damals 20-jährige Kanadierin glänzt mit Halbfinals an den Australian Open und bei Roland Garros sowie der Wimbledon-Finalteilnahme und erreicht ein WTA-Ranking von Platz 5.
Die Medien reissen sich um den hübschen Shooting-Star. Bouchard lächelt von den Titelseiten von Hochglanz-Magazine wie «Elle» oder «Flare» oder auch von «New York Times Magazine». Auch in ihren Social-Media-Kanälen geht Eugenie offenherzig mit ihren vielen Fotoshootings um.
Dies kommt nicht überall gut an. In einem Interview mit dem «Sydney Herald» spricht sie jetzt über die Schattenseiten ihrer Schönheit und dem sportlichen Erfolg. Besessene Fans und eifersüchtige Mitspielerinnen machen ihr zu schaffen.
«Ich habe Todesdrohungen erhalten oder auch aggressive Fans gespürt. Die Leute sind eifersüchtig, aber das muss man auch als Kompliment nehmen. All diese Hasser bedeuten, dass du etwas erreicht hast im Leben», sagt Bouchard.
Nicht verstehen kann sie die geäusserte Kritik, dass sie öfters Fotoshootings mache, als auf dem Trainingsplatz zu stehen – was auch Schuld am Absturz auf WTA-Rang 46 sei.
«Tennis ist meine Nummer 1. Ich habe wohl weniger Shootings als andere Spielerinnen auf der Tour. Nur bekomme ich den ganzen Hass ab. Ich trainiere rund sechs Stunden täglich und gehe abends ins Kino. Was poste ich davon in den sozialen Medien? Natürlich den Kinobesuch, weil es der coolste Teil des Tages ist.»
Mit ihren Konkurrentinnen geht sie auf der WTA-Tour distanziert um, Freundschaften pflegt sie keine. Sie sei nicht dort, um Gesellschaft zu haben. «Ich sehe niemanden als guten Freund an», sagt Bouchard.
Sportlich läuft es ihr nach einer Startpleite letzte Woche in Brisbane besser. In Sydney feiert sie am Sonntag ihren ersten Saisonsieg. Bouchard schlägt in der 1. Runde die Chinesin Shuai Zhang in zwei Sätzen. (rib)