Von einem Sieg über Superstar Roger Federer auf der grossen Bühne träumt jeder aufstrebende Tennis-Spieler. Der Grieche Stefanos Tsitsipas schafft es als 20-Jähriger im letzten Januar im Australian-Open-Achtelfinal. Auf einen Schlag ist seine Welt eine andere. Sie verändert sich – nicht nur zum Guten. Er setzt sich selber zu stark unter Druck.
Die Resultate an den Grand Slams enttäuschen. In Paris ist der Achtelfinal Endstation, in Wimbledon und den US Open fliegt der charismatische Tsitsipas in der ersten Runde raus. Dann passiert in New York das Entscheidende. Ein Wandel setzt in den Tagen danach ein, als er noch eine Weile im «Big Apple» weilt.
Tsitsipas löscht alles ausser Youtube und Whatsapp
«Die frühe Niederlage an den US Open war das Beste, was mir passieren konnte», sagt Tsitsipas nun an den Swiss Indoors in Basel im Rückblick auf die letzten zwei Monate. Er schlägt einen neuen Weg ein. Vorher war der Rebell mit den wehenden Haaren sehr in den sozialen Medien präsent, fütterte seine Fans auf Instagram und Co und mit eigenem Youtube-Kanal.
Damit ist Schluss. Tsitsipas: «Ich entscheide jetzt, wie ich mein Leben leben will und nicht mehr andere, wie ich es tun soll.» Er löscht alle seine Social-Media-Apps vom Handy ausser Youtube und Whatsapp. Das bewirkt Wunder. «Ich fühle mich befreit und muss nicht mehr zwangshaft alle 40 Minuten oder so Instagram checken wie vorher. Ich habe viel mehr Zeit und geniesse mein Leben. Vorher war ich zu seriös», erklärt die Weltnummer 7.
Seine Beiträge in den sozialen Medien laufen jetzt über sein Management. Tsitsipas kriegt sie aber alle vorher per Mail zugeschickt und gibt sein Einverständnis.
In Basel tritt er ohne Druck an. Seit Shanghai hat er seinen Platz an den ATP Finals der besten Acht des Jahres auf sicher. Am Dienstag beginnt Tsitsipas gegen den Spanier Albert Ramos-Vinolas. Im Vorjahr erreichte er in der St. Jakobshalle die Viertelfinals.