Gabriela Sabatini feiert ihren 50. Geburtstag in Key Biscayne vor den Toren Miamis. Lieber wäre sie aber zu Hause am Zürichsee. Die ehemalige Weltranglistendritte und US-Open-Siegerin von 1990 ist trotzdem sehr gut gelaunt.
Gabriela Sabatini, Sie sind Fan der Rapperswil-Jona Lakers. Stimmt das?
Gabriela Sabatini: In der Schweiz ist Eishockey super wichtig. Es interessiert mich, wie die Spieler sich vorbereiten und trainieren. Ich gehe oft ins Stadion, um Cédric zu sehen, den Sohn eines Freundes. Er spielt für die Lakers. Ich kenne auch den Eigentümer des Teams.
Haben Sie jemals selbst Eishockey ausprobiert?
Nein (lacht). Ich bin vor vielen Jahren mal Schlittschuh gelaufen und habe es geliebt. Aber einen Schläger hatte ich noch nie in der Hand.
Ihr Haus liegt am Zürichsee. Bald haben Sie mit Roger Federer einen sehr berühmten Nachbarn.
Ja, sieht so aus! Ich kann dann ja immer auf die andere Seeseite rüberschwimmen ... Das ist aber eine ziemlich lange Strecke, es müssten etwa vier Kilometer sein – ich glaube nicht, dass ich das schaffe. Aber Roger und ich werden bestimmt bald bessere Chancen haben, uns zu treffen.
Vielleicht ja auf dem Velo.
Ja, oder beim Joggen. Rapperswil ist gleich bei ihm in der Nähe, ich bin auf der anderen Seite des Seedamms – es ist also nicht weit. Aber er wird nicht so oft in der Schweiz anzutreffen sein, da er ja immer noch spielt. Einmal trafen wir uns tatsächlich in den Strassen der Innenstadt von Zürich – das war ein totaler Zufall!
Wie kam das?
Es war vor einigen Jahren. Ich ging durch die Bahn-hofstrasse, und er war mit seiner Frau und seinen Töchtern dort. Es war reiner Zufall, obwohl wir immer in Kontakt sind. Als er nach Buenos Aires kam, war er auch bei mir zu Hause. Ich bewundere ihn wirklich sehr.
In Buenos Aires wäre die Stadt stillgestanden, oder?
(Lacht) Die Schweizer sind da viel ruhiger und sehr respektvoll. Es gab ein paar Menschen, die ein Foto mit ihm wollten.
Wie häufig sehen Sie Federer?
Ich war einige Male mit Roger Mittag essen, als es um den Schaukampf in New York ging. Oder auch in Miami.
Wieso zogen Sie in die Schweiz?
Ich habe Freunde in der Schweiz, deshalb fühle ich mich da am besten aufgehoben. Ich kenne sie, seit ich 15 Jahre alt bin. Sie sind Schweizer, aber spanischer und italienischer Herkunft. Die Schweiz ist ruhig – also genau das, was ich brauche. Dort fühle ich mich frei.
Ist es Ihnen in der Schweiz nicht zu langweilig?
Es ist das Gegenteil von Argentinien. Dieser Kontrast gefällt mir. Wenn ich ein bisschen mehr Lärm will, reise ich entweder nach Italien oder heim nach Argentinien. Und ich fahre auch oft nach Miami. Alle diese Orte bedeuten für mich Heimat.