Nach dem Dämpfer mit dem Wawrinka-Forfait gibts aus Schweizer Sicht doch noch ein Highlight am späten Abend. Henri Laaksonen (ATP 175), der an den Swiss Indoors dank einer Wildcard im Hauptfeld steht, schlägt überraschend French-Open-Halbfinalist Marco Cecchinato (ATP 21) in 77 Minuten mit 6:4 und 6:2.
Die Breaks realisiert der 26-jährige Laaksonen im ersten Satz zum 5:4 und im 2. Satz zum 2:1 und 5:2. Sein italienischer Gegner kommt nie auf ein anständiges Niveau und leistet sich zu viele Fehler.
Für Laaksonen ist es der grösste Sieg der Karriere bezüglich Weltranglistenposition des Gegners. Bisher war sein Erfolg über Pablo Cuevas (ATP 29) in Bastad 2017 die Bestmarke. Im Basel-Achtelfinal wartet nun der US-Amerikaner Taylor Fritz (ATP 57) auf den Schweizer.
Stark: Nach sechs vergeblichen Anläufen seit 2012 gelingt Laaksonen erstmals ein Sieg in Basel.
Cilic düpiert Teenager Shapovalov
Im Generationen-Duell zwischen Marin Cilic (30, ATP 6) und Teenager Denis Shapovalov (19, ATP 30) bleibt alles in der Reihe. In 75 Minuten behält der Kroate die Oberhand und setzt sich mit 6:4 und 6:2 durch.
Cilic realisiert im ersten Satz das frühe Break zum 1:0 und doppelt gleich zum 3:0 nach. Erst bei 0:4 wacht der talentierte kanadische Jungspund auf und es entwickelt sich ein Tennis-Match, das den Namen verdient.
Das Strohfeuer Shapovalovs ist aber zu gering, seine Konstanz hapert. Nur sporadisch lässt er sein Talent mit Zauberschlägen aufblitzen. Cilic braucht nicht an seine Limiten gehen zu müssen. Der Basel-Sieger von 2016 zieht souverän in die Achtelfinals ein.
Cilic nach dem Sieg: «Es war trotz allem nicht so einfach. Ich habe von Anfang bis Ende solide gespielt. Die Qualität der Aufschläge war gut und ich habe auch defensiv gut gestanden.»
Shapovalov meint enttäuscht: «Ich konnte mein bestes Tennis nicht zeigen. Ich tat, was ich konnte.»
«ABBA-Gold» eröffnet die Feier
Vor dem sportlichen Geschehen auf dem Court steigt die grosse Eröffnungsgala der neuen St. Jakobshalle, die für 115 Millionen Franken umgebaut wurde.
Die Band «ABBA-Gold» lässt begleitet vom Sinfonie-Orchester die grössten Hits von ABBA aufleben. Der baselstädtische Regierungsrat Conradin Cramer spickt seine humorvolle Rede mit Songtiteln der legendären schwedischen Musikband. «Beim Bau der Halle gab es drei Probleme. Money, Money, Money» oder auch «Auf der Baustelle wurde oft 'Mamma Mia' geflucht.»
Swiss-Indoors-Präsident Roger Brennwald hat die Lacher ebenfalls auf seiner Seite: «In diesem Land gibts den Brauch, nur über Sportstätten zu diskutieren anstatt sie zu bauen. Wir freuen uns darum umso mehr, die neue Halle als Pfand für die Zukunft entgegenzunehmen.»