Grosse Freunde werden sie wohl nicht mehr, Roger Federer und Gerard Piqué. Der Barcelona-Star und Davis-Cup-Reformator äusserte sich letzte Woche in einem Radio-Interview über den Tennis-Star und dessen Beziehung zum Davis Cup.
In der Sendung «El Larguero» auf dem spanischen Sender «La Cadena SER» schiesst Piqué gegen Federer: «Meine Wahrnehmung ist, dass er und sein Umfeld den Davis Cup als Konkurrenz für ihren Laver Cup im September sehen.»
Piqué: «War überrascht von Federers Worten»
Piqué beschreibt, wie sehr er sich bemüht habe, Federer für den reformierten Davis Cup zu begeistern. «Ich habe immer die Schritte respektiert, die zu befolgen sind. Zuerst habe ich mit seinem Agenten gesprochen», erzählt Piqué. «Ich habe ihm die Möglichkeit gezeigt, die Schweiz einzuladen, wenn er mit dabei ist.»
Sogar schriftlich habe er angefragt. «Ich habe einen formellen Brief geschrieben. Ich war sehr von seinen Worten überrascht, als er sagte, dass es nichts gebe, worüber er mit mir reden könne.»
Der Verteidiger wünscht sich nach wie vor, dass Federer dem Davis Cup noch einmal eine Chance gibt, wie er schon kürzlich verriet. «Er ist ein grossartiger Spieler, der von vielen als der Beste in der Geschichte angesehen wird. Ich weiss nicht, ob er jemals diesen Wettbewerb spielen wird, aber wir werden unser Bestes geben.»
Davis Cup sei nicht angewiesen auf Federer
Aufgewiesen sei der Davis Cup aber nicht auf Federer. «Wenn nicht, freue ich mich über diejenigen, die Interesse und Engagement zeigen. Wir haben einen Traumwettbewerb.»
Dieses Jahr geht es in der Woche vom 18. bis 24. November in Madrid um den Titel im Davis Cup 2019. Das neue Format des Finals mit 18 Nationen spaltete letztes Jahr die Tennis-Welt. Weil Piqué mit seiner milliardenschweren Kosmos-Gruppe in Zusammenarbeit mit dem internationalen Tennisverband ITF den traditionsreichen Wettbewerb radikal umgebaut hat.
Federer: «Komisch, einen Fussballer in unserer Welt zu haben»
Auch Roger Federer (38) gehörte zu den Kritikern und legte sich mit Piqué an. «Ich habe mit Piqué noch nicht gesprochen», sagte Federer vor Jahresfrist. «Ganz ehrlich: Es ist schon etwas komisch für uns Tennisspieler, einen Fussballer in unserer Welt zu haben. Er muss sehr vorsichtig sein, wie er alles erzählt. Damit es keinen Piqué-Cup gibt.»
Federer verzichtete wie Stan Wawrinka auf eine Teilnahme im Schweizer Davis-Cup-Team bei den Quali-Spielen für die Finals letzten Februar. Die Schweiz scheiterte an Russland und verpasst die Finals. (sme)