Steffi Graf kann kaum mehr sitzen
Ex-Tennis-Stars klagen über Spätfolgen der Karriere

Steffi Graf schmerzt die Hüfte nur schon beim Sitzen. Sie ist nicht das einzige Tennis-Wrack.
Publiziert: 13.03.2019 um 21:59 Uhr
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Steffi Graf und Andre Agassi klagen über Spätfolgen ihrer aktiven Tennis-Karriere.
Foto: Getty Images
Cécile Klotzbach
Cécile KlotzbachSport-Redaktorin

Sie hat 22 Grand-Slam-Titel, gewann Olympisches Gold und hält mit 377 Wochen den Rekord als längste Weltnummer 1. Er sass 101 Wochen auf dem Thron, gewann als einziger Spieler den «Karriere-Super-Slam»: alle vier Grand Slams, die ATP-Finals und Olympia-Einzel. Doch Steffi Graf (49) und Andre Agassi (48) zahlen einen teuren Preis für ihre frühere Regentschaft. In einem ihrer seltenen Interviews geben sie offen zu, dass sie gesundheitliche Wracks sind.

«Hier zu sitzen, meine Hüfte – das schmerzt. Es ist also nicht so toll», sagt Steffi – und damit nicht genug: «Ich habe ein Knie, bei dem Knochen auf Knochen ist. Aber wissen Sie, das war zu erwarten. Tennis war hart für unsere Körper. Sie finden uns auch nicht mehr draussen auf dem Tennisplatz, ausser es ist etwas sehr Kleines.»

Ihr Ehemann bestätigt die Probleme. «Ihre Hüfte hat es am schlimmsten getroffen und mein Rücken ist in ziemlich schlechtem Zustand», so Agassi. Der Amerikaner humpelt heute wie ein alter Mann, der sich ein Leben ohne Kortison und Entzündungshemmern nicht mehr vorstellen kann. «Ich habe meinen Körper an seine Grenzen gedrückt», sagte er 2006, als er seine Karriere mit 36 Jahren beendete.

Das tun noch viele andere: Mit nur 31 Jahren trat Andy Murray im Januar wegen seiner lädierten Hüfte zurück. Mittlerweile operiert und schmerzfrei, hat der Schotte eine kleine Hoffnung, nach erfolgreicher Reha doch wieder ein Comeback zu wagen, nicht ganz aufgegeben. Boris Becker, der auch Sprunggelenk-Probleme bekundet, liess sich 2013 an beiden Hüftgelenken operieren.

Und auch Steffi Grafs früherer Coach, der Schweizer Heinz Günthardt, geht heute etwas steif. Zwei kaputte Hüften – allerdings genetisch bedingt, wie er betont: «Als ich 18-jährig war, hatten mir die Ärzte gesagt, ich würde nie Profitennis spielen können.» Er spielte trotzdem, elf Jahre, bis er kapitulierte. Günthardt: «Ich hatte nicht Angst vor den Gegnern, sondern vor den unerträglichen Schmerzen – so macht Tennis keinen Spass.»

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