Der amerikanische Qualifikant Frances Tiafoe (ATP 101) schwärmt vor dem Spiel in den höchsten Tönen von Federer. «Dieser Typ hat etwa eine Million Grand-Slam-Titel! Er hat alles durchgemacht. Ich kann gar nicht sagen, wie aufgeregt ich bin, gegen Roger zu spielen.»
Klar, dass die Worte des 19-Jährigen nicht gerade einschüchternd sind für den Baselbieter. Mehr Angst macht da schon der Zaungast, der vor dem Spiel an Federer ranschleicht. Der 35-Jährige nützt die Gelegenheit für ein Selfie mit Leguan. Blickt angstvoll drein. Und spielt danach wie zu erwarten alles andere als ängstlich.
Federer lässt bei eigenem Aufschlag nichts anbrennen, lässt nur gerade drei Pünktchen zu. Doch weil er kein Rezept gegen Tiafoes Aufschlag findet, geht es ohne Breakmöglichkeiten ins Tiebreak des ersten Satzes. Dort macht Federer den Sack relativ mühelos mit 7:2 zu.
Alles klar? Nicht ganz. Denn Tiafoe lässt sich seinerseits ebenfalls nicht einschüchtern. Spielt weiter frech auf – und versetzt Federer einen Schrecken. Gleich zu Beginn des zweiten Satzes schafft er das Break gegen sein Idol!
Und auch wenn Federer das sofortige Re-Break schafft, zeigt Tiafoe, dass er künftig durchaus für einige Sorgenfalten bei seinem Gegner verantwortlich sein könnte. Wie er gegen den Maestro drei Breakbälle in Serie abwehrt, ist grosse Klasse.
Aber es reicht noch nicht gegen den besten Spieler der bisherigen Saison. Federer, jetzt gewarnt, spielt nun wieder wie zu Beginn. Sein Gegenüber hingegen wird etwas fehleranfälliger. So krallt sich Roger das nächste Break dann doch noch und serviert das Match locker mit 6:3 nach Hause.
Federer trifft in der nächsten Runde auf den Sieger der Partie zwischen Robin Haase (ATP 48) und Juan Martin Del Potro (ATP 34).