Wenn das kein gutes Omen ist. Stan Wawrinka (30) sorgt bei den Australian Open mit seinem bunten Outfit für Gesprächsstoff. Knalliges Pink, Orange, dazu ein Hauch Gelb – Papagei Stan hat wieder einmal tief in die Mottenkiste gegriffen und stellt damit alle in den Schatten, auch seinen Erzfeind Nick Kyrgios, der mit farbigen Ärmeln antreten wird.
Da kommen Erinnerungen auf an die French Open in Paris, wo der Romand seiner karierten Glückshose zu Weltruhm verholfen hatte. Zu Beginn des Turniers wurde er da noch belächelt, zwei Wochen später stemmte der Romand die «Coupe des Mousquetaires» in die Höhe, die Glückshose ist seither ein Museumsstück.
Sportlich läuft es für Langsamstarter Wawrinka noch nicht ganz nach Plan. Gegen den Russen Dimitri Tursunow (32, ATP 265) muss er sogar einen Satzball abwehren. Nach gewonnenem Tiebreak baut der Qualifikant aber massiv ab und muss beim Stand von 7:6, 6:3 für Wawrinka sogar das Handtuch werfen.
«Es ist natürlich nie schön, so zu gewinnen, aber das ist eben Teil des Geschäfts. Ich bin froh, dass ich wenig Kraft verbraucht habe», sagt Wawrinka danach und blickt bereits voraus auf seinen nächsten Gegner. Der heisst Radek Stepanek, ist bereits 37 Jahre alt und ebenfalls ein bunter Vogel. Mit Papagei Stan kann aber auch er nicht mithalten.
«Er ist ein sehr gefährlicher Gegner mit einem guten Händchen», zeigt Wawrinka Respekt vor der Weltnummer 85. Er hat zwar die letzten zwei Duelle gewonnen, im Direktvergleich liegt der Tscheche aber mit 4:2 vorne. Übrigens gehört Stepanek als Serve-and-Volley-Spezialist einer raren Spezies an. Auch darum wird es das Duell zweier Paradiesvögel.