Im Steffi-Graf-Stadion in Berlin waren die Gegnerinnen bislang weniger renommiert mit Jule Niemeier (WTA 167), Petra Martic (WTA 25), Jekaterina Alexandrowa (WTA 34) und Alizé Cornet (WTA 63). Aber Bencic musste stets fokussiert bleiben, war oft gefordert. So auch im Halbfinal gegen Cornet. Die Franösin kämpfte sich mit einem Break zum 5:5 zurück ins Spiel, wehrte später drei Satzbälle ab. Aber Bencic brachte den Satz ins Trockene, das war der Grundstein zum späteren Erfolg.
Die Weltranglisten-Zwölfte zeigte Emotionen, ärgerte sich über den Service, der sie ab und zu im Stich liess, oder über den verschlagenen Smash im zweiten Satz. Aber sie blieb auf ihrer liebsten Unterlage auf Kurs. «Ich spiele am besten, wenn ich mich ärgere», stellte sie im Platzinterview fest. Auf jeden Rückschlag und jede Reaktion von Cornet fand Bencic jeweils fast sogleich die passende Antwort.
Sehen wir am Sonntag wieder die verärgerte Bencic? Sie muss es hoffen. Um 15.30 Uhr (live SRF info) bestreitet sie ihren vierten Final auf Rasen (Sieg in Eastbourne 2015, Niederlagen in 's-Hertogenbosch 2015 und Mallorca 2019) und will ihren total fünften WTA-Titel holen. Gegnerin ist die russische Qualifikantin Ludmila Samsonowa (WTA 106).
«Liebe es, auf Rasen zu spielen»
Der Sturm in den Final ist sowieso schon wertvoll für Bencic. «Das gibt mir viel Selbstvertrauen», sagt sie. «Es ist immer grossartig diese Bestätigung auf Gras zu erhalten, dass es gut funktioniert.» Nächste Woche ist sie vor Wimbledon auch noch in Eastbourne gemeldet. «Ich versuche, so viele Turniere wie möglich zu spielen auf Gras. Weil ich es einfach liebe, auf dieser Unterlage zu spielen.» Noch hat Bencic aber nicht entschieden, ob sie auch antritt. Oder ob etwas Pause vor Wimbledon doch wichtiger wäre. (päm, sme)