Star-Coach Günter Bresnik (58) hat die grossen Namen trainiert. Der Wiener war unter anderem Trainer von Boris Becker, zuletzt coachte er Dominic Thiem. Erst im April trennten sich die Wege der beiden Österreicher, seither tauchte Bresnik kaum mehr in der Öffentlichkeit auf.
Bis jetzt. In einem Interview mit «Heute.at» spricht die Legende offen über die neue Generation an Spielern – und lässt vor allem am Nachwuchs kein gutes Haar.
«Zverev ist ein Totalausfall, Tsitsipas war heuer bei zwei Majors grottenschlecht. Gefährlich wäre Shapovalov, weil er Waffen hat. Er wurde aber die letzten Jahre nicht gut trainiert», stellt der 58-Jährige klar. Tennis-Bad-Boy Nick Kyrgios habe zwar gute Qualitäten, aber: «Er wird nie eine Saison konstant sein.»
Allerdings gebe es auch gute Nachwuchsspieler, beispielsweise US-Open-Finalist Daniil Medvedev (23). «Medvedev ist klug, hat diesen russischen Humor, bewegt sich extrem gut» schwärmt er. Als er in Buenos Aires im Februar auf den Russen aufmerksam geworden sei, habe ihn Thiem noch ausgelacht.
«Muss aufhören, mir den Kopf zu zerbrechen»
Das grösste Potenzial aus seiner Sicht hat – wenig überraschend – Dominic Thiem. Dieser habe «technisch keine Schwäche, kann kontrolliert das höchste Tempo spielen. Er war letztes Jahr in New York näher dran an Nadal als heuer Medvedev. Das vergessen viele. Er muss aber sein Niveau abrufen.»
Die Trennung von Thiem im vergangenen April habe er noch nicht vollständig verarbeitet. Er sei noch immer enttäuscht, meint Bresnik. Dennoch: «Ich muss damit aufhören, mir den Kopf zu zerbrechen.» (zis)