Am Sonntagabend hatte Stan Wawrinka die Trennung von Ehefrau Ilham Vuilloud bekannt gegeben. «Wir haben uns nach vielen Hochs und Tiefs gemeinsam dazu entschlossen», schrieb der Romand. Die Trennung erfolgte bereits vor fünf Monaten. Kurz nach dem Schweizer Davis-Cup-Sieg.
Und sie ging offenbar von Wawrinka aus, denn Vuilloud spricht von «seiner Entscheidung, die Familie nach 2010 ein zweites Mal zu verlassen». Mit einem über ihren Anwalt verbreiteten Schreiben eröffnete sie gestern Nachmittag den Rosenkrieg.
Wawrinka hingegen will eine erneute Schlammschlacht verhindern. Schon nach der ersten Trennung vor gut vier Jahren hatte sich Vuilloud als Opfer dargestellt. «Ich will die Privatsphäre meiner Tochter und von mir schützen. Deswegen werde ich mich auch nicht dazu äussern», sagt Stan nur.
Lügen, Treuebruch, fehlende Loyalität und Herzlosigkeit gegenüber Tochter Alexia (5). Die Vorwürfe, die Vuilloud an ihren Noch-Ehemann richtet, sind happig und gehen zum Teil weit unter die Gürtellinie. «Die wiederholten Lügen und der Treuebruch haben das ganze Vertrauen in ihn zerstört. Seine Instabilität und der Wunsch, seine Freiheit zurückzugewinnen – auf allen Ebenen – sind die Gründe für unsere Trennung.» Nicht die Reisen und die Turniere. «Übrigens, auch andere und besser klassierte Spieler, können sehr gut damit umgehen.» Den Namen von Roger Federer nennt sie zwar nicht, der Seitenhieb aber ist eindeutig.
Ilham wollte die Trennung geheim halten
Bis zuletzt wollte Ilham verhindern, dass die Trennung publik wird. «Wäre es nicht sinnvoller gewesen, auf jegliche Kommunikation zu verzichten und seine Tochter nicht ihrer Familie zu berauben?», fragt sie.
Wawrinka wartete nur aus Rücksicht auf Ilham so lange mit der Mitteilung. Denn schon seit Wochen brodelte es in der Gerüchteküche. Auch darum entschied sich Wawrinka am Sonntag dazu, endlich reinen Tisch zu machen. Und das auch ohne das Einverständnis von Ilham Vuilloud.
Sie lässt in ihrem Schreiben ausrichten, sie wolle ihr Privatleben nicht wie bei der ersten Trennung in der Öffentlichkeit zur Schau stellen. Sie wolle verhindern, dass die Trennung nun auf dem Rücken ihrer Tochter ausgetragen werde. Zumindest in diesem Punkt sind sich die beiden einig.