Stan Wawrinka gibt seit Wochen auf Instagram viele Einblicke in sein Corona-Leben. Wirklich Privates gibt es aber auch jetzt selten. Der Romand versteht es bestens, seine Privatsphäre zu schützen.
Im Instagram-Chat mit Tennis-Legende Chris Evert macht der 35-Jährige nun eine Ausnahme – und packt aus. Wawrinka spricht dabei unter anderem auch über seine mittlerweile 10-jährige Tochter Alexia.
Hausaufgaben mit seiner Tochter
«Sie ist nicht wirklich ein Tennisfan», verrät Stan. «Nun habe ich sie manchmal zu Hause und muss mit ihr Aufgaben machen, was natürlich manchmal Streit bedeutet. Aber im Grossen und Ganzen klappt es gut.»
Alexia kam 2010 zur Welt. 2015 zerbrach aber das Familienglück, Wawrinka und Alexias Mama Ilham trennten sich. Doch die damaligen Spannungen gehören längst der Vergangenheit an. Bei seinem French-Open-Final 2017 waren Ilham und Alexia sogar live im Stadion dabei. Und jetzt gehts also auch gemeinsam durch die schwierige Corona-Zeit.
Das Geheimnis seiner Rückhand
Das Gespräch mit Evert dreht sich aber natürlich noch um vieles mehr. Über seine Corona-Trainingsroutinen sagt Stan: «Ich versuche, fünf Mal pro Woche zu trainieren. Aber die Turniere sind noch so weit weg, deshalb geht es mehr darum, einigermassen in Form zu bleiben. Es tut auch gut in meinem Alter und nach 18 Jahren auf der Tour, mich etwas zu erholen, speziell mit meiner Verletzungsgeschichte.»
Und auch seine grandiose Rückhand ist ein Thema. «Als Elfjähriger stellte ich auf einhändig um, weil mein langjähriger Trainer Dimitri Zavialoff dies damals vorschlug», verrät Wawrinka. «Ich habe viel Power und kann von überall Winner schlagen. Ausserdem variiere ich viel den Spin und die Geschwindigkeit. Meine Rückhand war etwa gegen Djokovic häufig ein Schlüssel zum Erfolg.»
Mit dem Tennis begonnen hat Stan als Achtjähriger. «Nur wenige Minuten von unserem Zuhause gab es einen Tennisklub. Zusammen mit meinem Bruder Jonathan – der heute Tennislehrer in der Schweiz ist – habe ich dann dort häufig gespielt.»
Darum ist Federer besser als Djokovic
Und auch die Big 3 sind ein Thema. «Djokovics Spiel liegt mir am besten. Ihm kann ich mit meinem Waffen am meisten wehtun, weil ich auch weiss, was mich jeweils erwartet. Ich kann ihn an einem guten Tag mit meiner Power wegdrücken, wenn es sein muss auch über mehrere Stunden», so Stan.
Bei Roger Federer gerät er ins Schwärmen: «Sein Spielstil unterscheidet sich vom Rest. Er setzt dich ständig unter Druck, spielt sehr aggressiv und variiert oft. Kein Wunder ist er der wohl beste Spieler aller Zeiten. Ich bin immer noch ein grosser Fan von ihm. Was er auf dem Platz manchmal anstellt, ist ein Witz.»
«Ich bin alt»
Über sein nahendes Karriere-Ende sagt der 35-Jährige: «Ich bin alt, deshalb schaue ich einfach von Jahr zu Jahr. Ich liebe es immer noch, vor vielen Leuten zu spielen und die ganzen anderen Dinge. Ich will am Schluss einfach nichts bereuen müssen und immer alles gegeben haben.» (sme)