Bisher ist im Vorfeld der French Open noch viel Sand im Getriebe von Stan Wawrinka. In der Woche vor dem zweiten Grand-Slam-Turnier des Jahres versucht er, doch noch seine Form zu finden. Der Paris-Champion von 2015 tut dies bei seinem Heimturnier in Genf, das er letztes Jahr gewinnen konnte.
Bevor Stan zum Schläger greift, muss er allerdings zu einem etwas eigenartigen Vergleich Stellung nehmen: Roger Federer erinnere bezüglich Talent an Lionel Messi. Sieht sich Wawrinka selber deshalb als Ronaldo des Tennis? «Nein, das bin ich definitiv nicht», lacht Stan über den Vergleich von «RTS». «Ronaldo steht viel weiter oben als ich. Es stimmt aber, dass ich als Junior nicht so viel Talent hatte und deshalb härter arbeiten musste, um meine Konkurrenten zu schlagen.»
Wer waren denn Stans Vorbilder als Teenager? «Die kamen vor allem aus dem Tennis. Pete Sampras, Alex Corretja oder Pat Rafter. Bei anderen Sportarten denke ich vor allem an Kobe Bryant.»
Parallelen zur Basketball-Legende sind durchaus vorhanden: Wie Bryant kann sich Stan vorstellen, auch im fortgeschrittenen Sportler-Alter noch Top-Leistungen abzurufen. «Tennis ist den letzten 15 Jahren viel physischer und professioneller geworden. Deshalb dauern auch die Karrieren länger.»
Dies sei auch ein Grund, wieso Oldies auf den Weltranglisten-Plätzen eins bis fünf (Murray, Djokovic, Stan, Nadal und Federer) die Youngsters zwischen sechs und zehn (Raonic, Thiem, Cilic, Nishikori und Goffin) noch im Griff hätten. (cmü)