Stan strotzt vor Selbstvertrauen
«Djokovic ist nervös!»

Novak Djokovic setzt sich im Zwei-Tages-Halbfinal gegen Andy Murray durch. Nun wartet Stan Wawrinka auf die Weltnummer 1. Und der weiss, was zu tun ist.
Publiziert: 07.06.2015 um 12:30 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 22:21 Uhr
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Stan weiss genau, was er heute im Final zu tun hat.
Foto: Keystone
Von Simon Häring aus Paris

Stan Wawrinka, wie fühlen Sie sich vor Ihrem zweiten Grand-Slam-Final?
Ähnlich wie bei den Australian Open. Dort hatte ich zwischen dem Halbfinal und dem Final zwei Tage Pause. Das wäre hier auch schön gewesen. Aber ich bin sehr entspannt und ruhig.

Sind Sie kein bisschen nervös?
Die Nervosität wird vor dem Spiel steigen, das weiss ich. Aber ich bleibe ruhig und schaue auf mich. Mein Tennis ist gut und ich fühle mich stark.

Aber so lange waren Sie noch nie in Paris.
Einerseits sage ich mir, dass es unglaublich ist, im Final zu stehen. Andererseits – verstehen Sie mich nicht falsch – ist es für mich normal. Ich bin einfach noch im Turnier und mache weiter wie bisher.

Djokovic könnte hier erstmals den Titel gewinnen ...
... er ist die Nummer 1 der Welt und seit Anfang Jahr praktisch unschlagbar. Aber er hat hier noch nie gewonnen und das ist etwas, was er unbedingt will. Djokovic ist sicher nervös. Für ihn steht so viel auf dem Spiel.

Sie hingegen haben wenig zu verlieren?
Nein, nein! Wir haben beide etwas zu verlieren. Das ist der Final eines Grand-Slam-Turniers. Auch wenn er Favorit ist, die Nummer 1 der Welt. Aber das ist ein Final. Ich bin sicher nicht hier, um ihn zu verlieren, sondern um das Turnier zu gewinnen.

Was ist das Erfolgsrezept gegen Novak Djokovic?
Ich schlage härter als die meisten Gegner, das mag er nicht. Wir werden sehen, wie er damit umgeht. Ich weiss, was ich zu tun habe. Und Djokovic wird nervös sein.

Bemerken Sie das?
Ja. Aber die Frage ist, ob ich es dann auch ausnutzen kann. Er ist es gewohnt, Grand-Slam-Finals zu spielen und weiss, wie er mit der Nervosität umgehen muss.

Sie wurden hier in jedem Spiel besser, wie erklären Sie sich das?
Wenn ich anfange, zu gewinnen, kommt das Selbstvertrauen. Und bei Grand-Slam-Turnieren fühle ich mich am besten, weil es über fünf Sätze geht.

Gegen Djokovic haben Sie zuletzt vor drei Jahren auf Sand gespielt, was erwarten Sie?
Er ist auf allen Unterlagen ein grossartiger Spieler, bewegt sich gut. Aber er hat die French Open noch nie gewonnen und das ist etwas, das er unbedingt will. Ich denke, dass die Tagesform entscheiden wird und ich hoffe, dass diese für mich spricht.

Sie haben hier vor zwölf Jahren den Junioren-Titel gewonnen ...
... ja, ich erinnere mich, als wäre es gestern gewesen. Mein erster Match war auf Platz 7. Ich war einer der Favoriten und verlor den ersten Satz.

Träumten Sie damals davon, einmal die French Open zu gewinnen?
Niemals! Für mich waren die Spieler, die das geschafft haben, Mutanten. Für mich ist es etwas ganz Aussergewöhnliches, bei einem Turnier den Final zu erreichen.

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