Stan souverän
Bloss ein Racket muss dran glauben

Stan Wawrinka stoppt den Lauf des Publikum-Lieblings – und lässt den Ami Donald Young alt aussehen.
Publiziert: 07.09.2015 um 22:20 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 01:41 Uhr
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Foto: EPA
Von Cécile Klotzbach

Den Übernamen «Marathon-Stan» hat Wawrinka dieser Tage abgelegt. Zwar verliert er auf dem Weg in seinen vierten US-Open-Viertelfinal erstmals einen Satz. Aber beim gestrigen 6:4, 1:6, 6:3, 6:4 lässt er in etwas mehr als zwei Stunden Spielzeit nicht allzu viel anbrennen.

Die Bezeichnung Marathon-Man erhielt diesmal Donald Young (ATP 68), der auf den ersten Blick an einen Tiger Woods mit Tennis-Racket erinnert. Zuvor hatte der 26-Jährige gegen Gilles Simon (Fr) und Victor Troicki (Ser) zwei 0:2-Satzrücklagen wettgemacht und jeweils in fünf Sätzen gewonnen. Doch der Siegesrausch des Amerikaners, der allein mit John Isner (spielte in der Nacht auf heute gegen Federer) die Hoffnungen der einst grossen Tennis-Nation auf den Schultern trug, weicht der Ernüchterung. Gegner Wawrinka entpuppt sich auf der grössten Tennis-Bühne der Welt, im Arthur Ashe Stadium, als gnadenloser Spielverderber.

52 Winner lässt der phasenweise entfesselte Romand auf Young (14 Winner) niederhageln. Zum Leidwesen des Publikums, das für frenetische Stimmung bereit ist, aber dann nur viel zu selten jubeln darf.

Immerhin gönnt der 30-Jährige den Fans im zweiten Durchgang eines seiner Konzentrations-Löcher, die in den letzten Tagen immer wieder irritierten.

«Ich war mental nicht richtig da», erklärt er später und entschuldigt sich für die harsche Reaktion, bei der einmal mehr ein Racket dran glauben muss. Zur Freude zweier Buben, die das zertrümmerte Souvenir erhalten. Stan ist auch verbal schlagfertig: «Sorry, das ist nicht mehr zu gebrauchen. Ich gebe euch noch ein T-Shirt, damit könnt ihr mehr anfangen.»

Generell sei er zufrieden mit seinem Spiel, erklärt er. Aber klar ist: Gegen den Nächsten sollte Stan seinen Kopf durchgehend bei der Sache haben. Unter den letzten 8, wo ihn letztes Jahr Kei Nishikori ausbremste, wartet der Sieger der Partie Andy Murray (Gb) gegen Kevin Anderson (ATP 14, nach Redaktionsschluss). Die schottische Weltnummer 3 ist stets eine Gefahr – und gegen den südafrikanischen Angstgegner hat Wawrinka die letzten vier Duelle verloren.

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