Stan verrät nach US-Open-Sieg
«Habe fünf Minuten vor dem Final geweint»

Ein denkwürdiger Abend war das, findet auch Stan Wawrinka. Dass er an den US Open 2016 triumphieren würde, hätte er nicht gedacht.
Publiziert: 12.09.2016 um 07:38 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 22:35 Uhr
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Küsschen für die Trophäe! Stan Wawrinka gewinnt die US Open 2016!
Foto: AP

«Ich bin ohne grosse Erwartungen hierher gekommen», sagt der frischgebackene US-Open-Sieger Stan Wawrinka im Platzinterview. «Sicherlich nicht mit der Erwartung, hier zu gewinnen», fügt er hinzu.

«Es war ein grosser Kampf, jedoch gibt es wichtigere Dinge. Heute vor 15 Jahren ist hier in New York etwas ganz Schreckliches passiert», richtet sich Stan ans amerikanische Publikum. Denn es ist der 15. Jahrestag der Terroranschläge von 9/11.

Mit ein paar Minuten Abstand von den emotionalen Momenten auf dem Court resümiert der Schweizer später an der Pressekonferenz die US Open. «Nach dem Match war ich komplett leer, ich hab auf dem Platz alles gegeben. Nicht nur heute, sondern auch in den letzten zwei Wochen. Ich habe gelitten, bin aber nun stolz, was ich geleistet habe.»

Nach dem dritten Major-Titel in den letzten drei Jahren fehlt Wawrinka nur noch ein Sieg in Wimbledon. So weit voraus will er nicht blicken. «Es gibt keinen Plan. Der einzige Plan ist, mich selbst ans Maximum zu pushen.»

Im Lauf der US Open hat sich Stan immer mehr gesteigert. Besonders seit er gegen Evans einen Matchball abwehren musste. «Natürlich ist es immer glücklich, wenn man einen Matchball abwehren kann. Aber das ist Tennis. Je mehr ich in einem Grand Slam gewinne, desto besser fühle ich mich. Deshalb wusste ich, dass ich im Final bereit sein werde», sagt Wawrinka.

Wie an fast jeder Pressekonferenz von Stan kommt eine Frage zu Federer. «Haben Sie von Federer etwas gehört während des Turniers?», will ein Reporter wissen. «Ja, ein paar Nachrichten. Gratulationen und so. Dinge in diese Richtung», erklärt der US-Open-Champion.

Die Anspannung vor dem Djokovic-Spiel war bei Wawrinka gross. «Ich war noch nie so nervös vor einem Match. Ich zitterte und weinte noch fünf Minuten, bevor ich auf den Platz rausging. Erst nach ein paar Games war ich dann im Kampfmodus», sagt Stan. Er habe den Final auf keinen Fall verlieren wollen.

Mit seinem Erfolg stellt sich auch die Frage nach den Big 4 (Federer, Nadal, Djokovic, Murray). Macht nun Wawrinka die Big 5 daraus? Für Stan ist das kein Thema. «Ich bin weit von ihnen entfernt. Sie stehen überall im Halbfinal, Final und so. Sie haben viele Masters-Turniere gewonnen, sie sind seit zehn Jahren top.»  (rib/sih)

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