Mit Roger Federer, Stan Wawrinka, Belinda Bencic und Timea Bacsinszky stehen vier Schweizer in den Wimbledon-Achtelfinals. Es ist der Wahnsinn!
Aber nicht nur die Schweizer Tennisspieler brillieren in Wimbledon, sondern auch das Schweizer Fernsehen. Mit Stefan Bürer kommentiert in London einer der besten SRF-Sport-Kommentatoren, ein absoluter Profi.
Bürer, Ehemann der ehemaligen Sportmoderatorin Regula Späni, ergänzt sich seit Jahren perfekt mit Experte Heinz Günthard. Das Duo ist auf dem Sender zu Zwillingen zusammengewachsen. Und zwar so sehr, dass ihre Stimmen nur ganz schwer zu unterscheiden sind.
Auch das SRF-Duo stellt sich die Frage, warum wir so gut sind. Und zwar gestern im vierten Satz beim Federer-Spiel. Das ging dann so:
Heinz Günthard: «Viele fragen sich, was machen wir richtig in der Schweiz, um so viele Champions zu produzieren?»
Die Antwort gibt Günthard gleich selber: «Das muss an der Mentalität liegen. Wir haben so eine Siegermentalität, wir Schweizer...»
Bürer (ganz erstaunt): «Ah ja, seit wann?»
Günthard: «Seit ungefähr zehn Jahren. Ich weiss es doch auch nicht. Seit Federer spielt, er hat uns alle mitgerissen.»
Bürer: «Ernsthaft, das ist die fast meistgestellte Frage auch an uns Journalisten: Was macht ihr Schweizer denn so gut? So besonders? Wieso habt ihr so viele gute Spieler?»
Günthard: «Und dann sagst du jeweils?»
Bürer: «Vieles hängt natürlich auch mit Glück zusammen.»
Günthard: «...was nicht ganz falsch ist. Sicher nicht einhundertprozentig richtig, aber nicht ganz falsch. Wir wissen es nicht. Glücklicherweise gibt es auch kein Rezept. Man kann dem Glück nachhelfen, indem man genügend Tennisplätze hat, gut ausgebildete Trainer und so weiter. Aber: Man kann keine solchen Spieler reproduzieren, sonst würden es ja die grossen Nationen tun. Dann hätten wir das Nachsehen, denn das Budget der Engländer ist sicherlich das zehnfache der Schweizer, das der Amerikaner etwa das zwanzigfache. Und In Australien können sie Tennis-Anlagen umbauen für 100 Millionen einfach Mal so. Das würde bei uns hundert Jahre brauchen.»
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