Spielerinnen ekeln sich
Invasion der Wüsten-Motten in Indian Wells

Sie kommen in der Dämmerung: die Monster-Motten von Indian Wells! Die Spielerinnen ekeln sich – und halten mit kreativen Methoden dagegen.
Publiziert: 14.03.2019 um 18:23 Uhr
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Aktualisiert: 15.03.2019 um 12:36 Uhr
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Belinda Bencic wehrt sich mit ihrem Racket gegen die Insekten.
Foto: imago images / Kyodo News
Cécile Klotzbach
Cécile KlotzbachSport-Redaktorin

Viele Jahre wurde die grosszügige, schöne Anlage des ATP-1000-Turniers in Indian Wells «Tennis-Garten» genannt. Dieses Jahr ist sie sogar zum Garten Eden aufgestiegen – «Welcome to Tennis Paradies» lautet das neue Motto des Sportevents von Besitzer und Oracle-Milliardär Larry Ellison.

Leider haben dieses Jahr auch ungebetene Gäste die Einladung ins Paradies angenommen: Motten. Aber nicht solche, wie wir sie aus unserem alten Kleiderschrank im Keller kennen. Die Insekten in der kalifornischen Wüste sind Monster-Motten! Fast so gross wie Tennisbälle, fast so schön gezeichnet wie Schmetterlinge – und sie kommen zu Hunderten, ja Tausenden! Die Invasion ist den ungewohnt kühlen und regnerischen Jahresbeginn zuzuschreiben – so haben mehr Wüsten- Motten überlebt und sich rasant vermehrt.

Jeden Abend, wenn es im Westen Amerikas dämmert und die Flutlichter über den Tenniscourts erleuchten, beginnt der Tanz der Vampire. Zwar sind die Insekten keine Killer-Motten, einen Schrecken jagen die harmlosen Riesen-Falter den Tennisstars dennoch ein – vor allem den Spielerinnen.

So gab Belinda Bencic mitten in ihrem Startmatch ihr Racket einen Ballbuben, der ein flatterndes Monster vom Platz beseitigen sollte. «Ich habe furchtbare Angst vor Spinnen», gibt die 22-jährige Schweizerin zu, «und diese Viecher gehören in eine ähnliche Kategorie.»

Die Belgierin Kirsten Flipkens ging selbst mit dem Schläger gegen die Motten-Plage an. Und auch Weltnummer 1 Naomi Osaka reagierte weniger ängstlich, dabei sah sie sich einem ganzen Schwarm ausgesetzt. «Sie flogen überall herum», so die Japanerin, «ich will nicht sagen, sie sind lästig, es sind ja immer noch Tiere. Aber ein störendes Gefühl ist es schon, besonders beim Service: Noch bevor du denkst, diese Motte treffe ich jetzt, ist sie schon tot!»

Insekten-Kadaver liegen übrigens überall herum – in den Gängen, auf den Polstergruppen, in den Wiesen und Beeten des Tennis-Gartens. Die angestellten Aufräumer wischen sie mit grossen Besen in jedem Winkel der Anlage die Kadaver weg. Einfach paradiesisch.

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