Bei den Männern scheint es bereits bestimmt: Entweder Rafael Nadal oder Roger Federer besetzen Ende Jahr den Tennisthron. Die Neuauflage dieses Zweikampfs der beiden beliebtesten Tennis-Titanen, die 34 Grand-Slam-Titel untereinander aufteilen, ist spektakulär genug.
Spannender ist hingegen das Rennen um die Nummer 1 bei den Frauen. Seit sich Serena Williams in die Schwangerschafts- und bald Babypause verabschiedet hat, haben sich einige Konkurrentinnen bemüht, die grosse Lücke im WTA-Tennis zu füllen.
In Wimbledon erst löste Karolina Pliskova (Tsch) die Deutsche Angelique Kerber an der Spitze ab. Nun muss sie ihre neue Top-Position gleich gegen sieben weitere Damen verteidigen.
Derzeit liegt Pliskova mit 6751 Punkten noch 921 Zähler vor der Zweitklassierten Simona Halep (Rum). Allerdings steht für die 25-jährige Tschechin als Titelverteidigerin in Cincinnati und als letztjährige US-Open-Finalistin auch in New York viel auf dem Spiel. Ein Wechsel an der Spitze ist also durchaus realistisch – Anwärterinnen gibt es viele.
Nur 718 Punkte trennen Halep, mit 4080 Punkten die Beste im Jahresranking, von der Achten im Race, French-Open-Siegerin Jelena Ostapenko. Dazwischen lauern die spanische Wimbledon-Siegerin Garbine Muguruza (2), Pliskova (3), Venus Williams (USA, 4), Elina Svitolina (Ukr, 5), Johanna Konta (Gb, 6) und Caroline Wozniacki (Dä, 7). Sie alle haben gute Chancen, als Weltnummer 1 zu überwintern.
Und um die Spannung noch zu steigern, stimmt auch das Timing in diesem abwechslungsreichen Tennis-Jahr. Gut möglich, dass sich erst in den letzten Wochen – vielleicht sogar erst mit dem letzten Match 2017 am Saisonfinal in Singapur – entscheidet, welche der acht Tennis-Girls den Thron besteigt. Da sage noch einmal jemand, Frauen-Tennis sei langweilig!