Catwalk – Kein Laver Cup ohne die traditionelle Eröffnungs-Gala, bei der sich die beiden «verfeindeten» Teams gestern Abend zum letzten Mal freundschaftlich begegneten, bevor es ab jetzt drei Tage Ernst gilt. Der amüsante Höhepunkt der «Opening Night» war wie immer die Vorstellungsrunde der Spieler untereinander. Und natürlich die Modeschau der illustren Tennis-Gesellschaft, zu denen auch die Begleiterinnen und Familien der Stars gehören. Für Stimmung sorgt derweil Team-Welt-Captain John McEnroe, der sich zwischendurch an Robert Federer richtet: «Sorry, Mister Federer, was ihr Sohn macht, ist ja ganz gut – aber es tut mir leid für alle hier, wir werden Europa diesmal schlagen!»
Gefühle – Auch Familie Federer, die mit Kind und Kegel am gestrigen Kids Day viel Spass hatte, feiert mit. Und Laver-Cup-Boss Tony Godsick will mit ihr auf etwas Spezielles anstossen. Auf den Tag genau 14 Jahre ist es her, dass der US-Manager nach den US Open erstmals nach Genf flog und Rogers Eltern Lynette und Robert kennenlernte. «Wenn ich an dieses erste Familien-Meeting denke, werde ich richtig emotional.»
Freunde – Der neueste Schützling von Godsicks Agentur «Team8», an der auch Federer beteiligt ist, heisst Alexander Zverev (22). Welche Rolle Federer bei der Wahl seines Managements gespielt habe, wird der Deutsche gefragt. «Eine Riesen-Rolle», sagt Sascha, «ich stehe Roger sehr nahe.» Der Schweizer sei aber mittlerweile mehr Kumpel als ein Mentor, der ihm bei der Karriere helfe. «Wir müssen ja hier und da noch gegeneinander spielen.» Heute Abend spielen Roger und Sascha miteinander – im ersten Laver-Cup-Doppel in Genf gegen Shapovalov/Sock.
Küken – Noch jünger als Zverev ist Stefanos Tsitsipas im Team Europa. Der 21-jährige Grieche kommt schon heute zum Einsatz (gegen Taylor Fritz) – wie auch Fabio Fognini (gegen Jack Sock) und Dominic Thiem, der auf das Team-Küken der Gegner, Denis Shapovalov (21), trifft. Kann der Kanadier bereits vom Coaching seines Captains John McEnroe profitieren? Antwort: «Er gab mir bereits den Tipp: Versuche, nicht zu viel auf Nick Kyrgios zu hören!» Denn der ist der «Bad Boy» im Team.
Respekt – Am liebsten hören die jungen Spieler natürlich auf die Superstars Federer und Rafael Nadal, die in Genf an einem Strang ziehen. Die Rekordjagd auf Grand-Slam-Titel sei bisher noch kein Thema gewesen, bestätigen Roger und Rafa. «Über sowas spricht
man nicht – allenfalls hinter dem Rücken», so der Schweizer lachend, er respektiere auch den Erfolg der Konkurrenz. Dem Spanier geht es gleich: «Was wir und Novak Djokovic erreicht haben, macht diese Ära des Tennis speziell.»