Er ist einer der grössten Stars im Tennis überhaupt. Die Rede ist nicht von Roger Federer, Rafael Nadal oder Novak Djokovic. Die Rede ist von Kei Nishikori. Die Weltnummer 19 ist in Japan ein Gigant!
Zwar hat Nishikori noch nie ein Grand-Slam-Turnier gewonnen, hat überhaupt lediglich 11 ATP-Titel auf seinem Konto. Und trotzdem versteht es kein anderer besser als er, seinen Erfolg zu Geld zu machen.
2017 hat Nishikori 34,6 Millionen US-Dollar verdient. Damit ist er im Tennis die Nummer 3 hinter Federer (77,2 Mio) und Nadal (41,4 Mio). In der Forbes-Rangliste der bestverdienenden Sportler belegt er den 35. Platz. Zum Vergleich: Novak Djokovic, hinter Nishikori Nummer 4 der Tennis-Spieler, folgt in der Forbes-Liste als Nummer 86 mit 23,5 Millionen US-Dollar an Einnahmen.
Bier, Flugzeuge und Nudeln mit seinem Gesicht
Der Olympia-Bronze-Gewinner von Rio ist in Japan ein Held. 2014 hat er als erster Japaner einen Grand-Slam-Final erreicht, scheiterte aber im Kampf um die US-Open-Krone an Marin Cilic. Trotzdem entwickelt er sich danach zu einer Geld-Maschine. Elf grosse Sponsoren machen den 28-Jährigen zu einem reichen Mann.
Es gibt alkoholfreies Bier von Asahi mit Nishikoris Konterfei darauf. Es gibt Flugzeuge von Japan Air, auf denen er gigantisch abgebildet ist. Und es gibt von Jaguar die «Kei Edition». Zudem ist Nishikori Botschafter der Olympischen Spiele 2020.
Auf die Spitze getrieben wird der Nishikori-Hype aber im Zusammenhang mit Cup-Noodles-Hersteller Nissin. Dieser hat sich nämlich die Namensrechte an Nishikori gesichert. Wenn immer japanische Medien nun über Nishikori schreiben, dann nennen sie ihn Nishikori/Nissin.
In Tokyo müsste er sich verstecken
Dabei lebt er schon seit Jahren nicht mehr in Japan. Schon mit 14 zog er in die USA in Nick Bolletieris Tennisakademie. Er ist nur selten in Tokyo. Der Hype um seine Person wäre sonst zu gross. «Ich bin gerne in Japan, aber ich kann nicht länger als ein, zwei Monate im Jahr dort sein, sonst könnte ich verrückt werden», erzählte er an den US Open. «Ich kann dort nicht in der Stadt rumlaufen, muss mich verstecken. Oder ich müsste Tarnkleidung tragen.»
Wegen einer Handgelenksverletzung verpasste Nishikori die halbe Saison 2017. Die Ex-Nummer-4 der Welt stürzte im Ranking ab. «Ich habe den Reset-Knopf gedrückt und ein halbes Jahr Pause gemacht. Und jetzt ist es grossartig», sagt Nishikori, der schon in Wimbledon den Viertelfinal erreichte. «Ich spiele ein Match nach dem anderen. Ich habe keinen Druck, sondern geniesse jedes Spiel. Sogar mehr als früher.»
Nun steht er erneut im Viertelfinal, fordert dort Marin Cilic. Möglich, dass Nishikori doch noch den lange ersehnten Grand-Slam-Sieg erreicht. Der Hype in Japan würde ungeahnte Ausmasse erreichen.