Auch im 11. French-Open-Final seiner Karriere findet kein Gegner ein Mittel, um Sandkönig Rafael Nadal die «Coupe des Mousquetaires» streitig zu machen. Wahnsinn! In einem hochklassigen Final setzt sich der 32-Jährige in 2:42 Stunden gegen Dominic Thiem durch.
Nadal erobert seinen 17. Grand-Slam-Sieg und rückt damit Rekordhalter Roger Federer (20) wieder etwas näher. Elf Titel beim gleichen Major hat ausser Rafa nur die Australierin Margaret Court erreicht. Sie gewann zwischen 1960 und 1973 elfmal die Australian Open.
Nadal mit Krampf-Erscheinung im 3. Satz
Für den Final ist auch – entgegen seiner ursprünglichen Pläne – Rafas Onkel Toni wieder live in der Box dabei. In der Thiemschen Box verfolgt derweil dessen Freundin Kiki Mladenovic das Spektakel.
Thiem liefert Nadal vor allem am Anfang einen harten Kampf. Doch im Laufe des Matchs baut der 24-Jährige stetig ab. Im dritten Satz kann die Nummer 8 der Welt das Niveau dann nicht mehr ganz halten. Auch Schwierigkeiten von Nadal, der offenbar einen Krampf am linken Schlagarm hat, kann Thiem nicht ausnutzen.
Nadal kassiert 2,5 Millionen Franken
Der Paris-Triumph bringt dem neuen und alten Champion umgerechnet rund 2,5 Millionen Franken Preisgeld ein. Verlierer Thiem muss sich nach seinem ersten Major-Final mit der Hälfte begnügen.
Auch die Roland-Garros-Ausgabe 2018 geht für den Spanier erfolgreich zu Ende. Nur im Viertelfinal gegen Diego Schwartzman (Arg) muss Nadal Überstunden machen, als er vor einer Regenpause erstmals seit 2015 wieder einen Satz an der Porte d'Auteuil verliert.
Aus den Händen von Legende Ken Rosewall, dem 1. Paris-Champion der Open Ära 1968, erhält Nadal die Trophäe überreicht. Zuvor gibts auch Applaus für Thiem.
Nadal sagt: «Es ist unglaublich, ich bin sehr zufrieden heute. Es war ein grossartiger Match. Dominic ist ein fantastischer Herausforderer. Ich bin sehr sicher, dass er in den nächsten Jahren noch öfter hier stehen wird.»
Federer kann Rafa die Nummer 1 wegschnappen
Nadal bleibt dank des Sieges auch für mindestens eine weitere Woche auf dem Thron der Nummer 1. Allerdings kann sich Roger Federer diesen kommende Woche in Stuttgart aus eigener Kraft zurückholen. Dazu muss der Maestro mindestens den Final erreichen.
Für Rafa ist es übrigens schon der 4. Turniersieg 2018 nach Monte Carlo, Barcelona und Rom (alle auf Sand). Dahinter folgen Federer, Thiem, Zverev Del Potro und Bautista Agut.