Roger Federer bricht das Experiment mit dem neuen, grösseren Racket ab. Mit dem Modell, das ihm 17 Grand-Slam-Siege einbrachte, kehrt der Baselbieter in die Erfolgsspur zurück und schlägt Philipp Kohlschreiber (ATP 26) in der 2. Runde von Cincinnati mit 6:3, 7:6 (9:7).
Es ist eine Rolle rückwärts. Noch am Samstag hatte der Baselbieter erklärt, weiter mit seinem neuen Racket spielen zu wollen. «Ziel ist es, dass ich nicht mehr zurückwechsle, aber ich muss die Dinge vereinfachen und auf dem Platz nicht an eine Million Sachen denken», hatte der 32-Jährige im Vorfeld des Turniers gesagt.
Wieder mit Tapes am Rücken
Dort war er bereits bei seinem ersten Auftritt sang- und klanglos gescheitert. «Die letzten Wochen waren nicht grossartig. Ich war nicht gut vorbereitet und konnte kein sauberes Tennis spielen.» Federer wurde von Rückenschmerzen geplagt, auch in Cincy spielt er mit Tapes.
Die Zeit seit seinem Ausscheiden in Gstaad nutzte er für intensive Therapie. «Jetzt bin ich wieder fit und motiviert, und das ist wichtig. Das Forfait für Montreal hätte ich gerne vermieden. Aber es liess mehr Zeit, hart zu arbeiten und mich gut für Cincinnati vorzubereiten.»
Satzball abgewehrt im 2. Satz
Eine Entscheidung, die sich nun ein erstes Mal auszahlt. Gegen Kohlschreiber reicht im ersten Satz ein Break, im zweiten gehts nach Breakrückstand ins Tiebreak, wo Roger einen Satzball abwehrt. Der Baselbieter spielt offensiv, aggressiv, variantenreich und gibt bei eigenem Aufschlag kaum Punkte ab.
Ganz erloschen ist die Liebe zum Test-Racket allerdings wohl noch nicht. In Cincinnati trainierte Federer auch mit dem Prototypen und kündigte an, nach den US Open (ab dem 26. August) eine zweite Testphase einzubauen. Im Cincinnati-Achtelfinal trifft Roger auf Marcel Granolles oder Tommy Haas.