Das Krebs-Schicksal der damals 24-jährigen österreichischen Zwillinge Daniela und Sandra Klemenschits sorgte 2007 für Aufsehen. Bei den beiden Tennisspielerinnen wurde ein sehr seltener Hautkrebs im Unterleibsbereich diagnostiziert.
Zahlreiche Stars, darunter Federer, Graf oder Scharapowa, beteiligten sich an Spendenaktionen für die teuren Therapiekosten der Klemenschits. Doch das Schicksal schlug gnadenlos zu. Während Sandra den Krebs besiegen konnte, verlor ihre Schwester Daniela den Kampf. Sie verstarb im April 2008.
«Durch Danis Tod starb auch ein Teil von mir, denn sie war der wichtigste Mensch in meinem Leben», sagte Sandra kurz darauf. Dennoch steckte die Doppelspezialistin nicht auf und kehrte auf die Tour zurück – feierte als Höhepunkt 2013 in Bad Gastein (Ö) ihren einzigen WTA-Doppel-Titel.
Nun tritt die 33-Jährige vom Profitennis zurück und bestreitet in Linz (Ö) das letzte Turnier ihrer Karriere. «Mir haben die letzten Jahre vor allem eines gezeigt: dass nichts so wichtig ist wie die Gesundheit. Kein sportlicher Sieg kann mit dem grössten Sieg in meinem Leben mithalten: dem Sieg über meine Krankheit», sagt Klemenschits.
Partnerin beim emotionalen Abschied ist Patty Schnyder (37). «Patty ist ein ganz toller Mensch, das steht für mich im Vordergrund. Wir verstehen uns sehr gut. Patty stand während der schwierigen Zeit der Krankheit immer hinter mir und Daniela», sagt Klemenschits.
Umso mehr freut es sie, dass sie zum Abschluss nochmals mit Patty auf den Platz darf. «Ich habe sie angefragt, und sie hat diese Woche Zeit. Es macht immer Spass mit ihr», erzählt die Nummer 335 der Doppel-Weltrangliste, die als Bestklassierung Platz 55 erreichte.
Zweimal schon spielten die beiden an WTA-Turnieren zusammen. 2010 in Istanbul und 2011 in Brüssel erreichten sie die Viertelfinals. In Linz verpassen Schnyder/Klemenschits einen ähnlichen Exploit. In der ersten Runde unterliegen sie dem Duo Golubic/Melichar (Sz/USA) 5:7, 6:0, 4:10.