Über diese Niederlage wird sich Viktorija Golubic noch grün und blau ärgern.
6:1, 4:1 liegt sie in der 1. US-Open-Runde vorne, ihr Gegenüber ist über 100 Weltranglisten-Plätze schlechter klassiert als sie – und trotzdem scheidet die 27-Jährige Zürcherin am Ende bei ihrem ersten Auftritt in New York 2020 aus.
Was ist passiert? Die Weissrussin Vera Lapko (21, WTA 298) wählt gegen Golubic von Anfang an die bedingungslose Offensive. Das geht zu Beginn mächtig schief. Während Lapko Fehler um Fehler produziert, bleibt Golubic cool und tütet den Startsatz mit 6:1 ein. Dasselbe Bild im zweiten Satz, schnell führt die Schweizerin mit 4:1. Mit der Ziellinie vor Augen schleichen sich bei Golubic aber plötzlich Fehler ein. Lapko wittert ihre Chance, schnappt sich zwei Breaks und stellt auf 4:4.
Die Zürcherin rafft sich auf, realisiert ein Break zum 5:4 und könnte das Match nach Hause servieren. Doch die Nerven streiken. Golubic macht zu viele Fehler, verliert den Faden, den zweiten und schliesslich auch den dritten Satz. Am Ende lautet das Verdikt 6:1, 6:7, 2:6 zu Ungunsten der Schweizerin.
Somit verbleiben im Frauen-Tableau an den US Open noch zwei Schweizerinnen im Turnier. Jil Teichmann (WTA 52) muss heute um ca. 21 Uhr gegen die Spanierin Bolsova (WTA 103) ran, Stefanie Vögele (WTA 114) kriegts in der Nacht auf Mittwoch mit der griechischen Weltnummer 22 Maria Sakkari zu tun.
Djokovic souverän
Bei den Männern steht der erste US-Open-Tag im Zeichen von Novak Djokovic. Der Serbe, der 2020 noch kein Spiel verloren hat (23:0-Bilanz) aber mit Nackenproblemen kämpfte, zeigt sich zum Auftakt topfit und vermöbelt den Bosnier Damir Dzumhur (ATP 109) mit 6:1, 6:4 und 6:1.
In Abwesenheit von Roger Federer und Rafael Nadal siegen auch die weiteren Top-10-Spieler. Stefanos Tsitsipas, Alexander Zverev und David Goffin stehen alle in der zweiten Runde. Dafür erwischt es John Isner. Das 2.08m-Aufschlagsmonster, das vergangene Woche mit Djokovic noch die neue Spieleragentur gegründet hat, säbelt nach einem 4-Stunden-Krimi gegen Landsmann Steve Jonhson in fünf Sätzen raus. (rab)