Serena stoppt Lucic-Baroni-Märchen
Beide Williams-Schwestern stehen im Final!

Nach Venus Williams (36) spielt sich auch die «kleine» Schwester Serena (35) in den Final. Der Sister Act ist perfekt!
Publiziert: 26.01.2017 um 08:28 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 05:15 Uhr
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Serena Williams jubelt nach dem Halbfinal-Sieg.
Foto: AFP
Cécile Klotzbach

Das Retro-Tennis in Melbourne lebt! Weltnummer 17 Venus Williams kämpft wieder wie in alten Zeiten – steht 14 Jahre nach ihrem letzten Australian-Open-Final wieder im Endspiel! Im rein amerikanischen Halbfinal gegen Coco Vandeweghe (WTA 35) und ringt sie zehn Jahre jüngere Doppelpartnerin von Martina Hingis nach verlorenem Startsatz nieder: 6:7, 6:2, 6:3!

Nach knapp zweieinhalb Stunden jubelt Venus verdient. Dreht ihre Pirouetten, quietscht vor Freude: «Das bedeutet mir so viel! Besonders, weil meine Gegnerin extrem gut spielte», sagt die glückliche Siegerin. Nachdem sie jahrelang wegen einer schwerwiegenden Autoimmun-Krankheit im Schatten ihrer Power-Schwester Serena gestanden hat, ist sie wieder da! Auferstanden mit 36 (einhalb) Jahren – und kein bisschen müde. «Jeder hat seine Momente in der Sonne», sagt Venus, «ich wünschte es ginge so weiter.» 

Das glaubt ihr jeder gerne. Auch wenn nun im Final ihre ein Jahr jüngere «kleine» Schwester Serena wartet, die den lange erwarteten «Sister Act» mit einem lockeren 6:2, 6:1 perfekt macht. Die ebenfalls wiederauferstandene Mirjana Lucic-Baroni hatte der gnadenlosen Weltnummer 2 nichts entgegenzuhalten. Auch wenn ein Wunder der 34-jährigen Kroatin, die ihre Heimat wegen ihres gewalttätigen Vaters hat verlassen müssen und dann über Jahre in ein tiefes Loch gefallen war, ein Märchen gewesen wäre.

Nun, für Lucic-Baroni war schon der Halbfinal-Vorstoss eine wunderschöne Geschichte. Das zeigt auch ihre Geste, die sie nach der Niederlage macht: ein Handy-Foto der Fans in den Rängen. Und Williams gegen Williams ist ebenfalls eine historische Angelegenheit. Das Duell, das die Tennis-Welt schon 27-mal gesehen hat, fand zum letzten Mal in einem Grand-Slam-Final vor acht Jahren (Wimbledon 2009) statt.

«Serena Tennis spielen zu sehen, ist eine unglaubliche Erfahrung. Mehr als alles andere wünsche ich mit, dass sie mir am Samstag gegenüber steht!», hatte Venus gesagt. Serena: «Der grösste Traum für uns ist wahr geworden. Ich bin so unendlich stolz auf meine Schwester! Niemand hat mich so oft geschlagen, wie sie.»

Genauer gesagt, elf mal – Serena gewann 16 Mal. Der Retro-Frauenfinal in Melbourne ist perfekt.

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