Schweizer Tag in Wimbledon
Federer stemmt lieber Pokal als Kinder

Papa Federer geht in Wimbledon seiner wichtigsten Mission nach: dem achten Gewinn des Wimbledon-Pokals. Da müssen die Kleinsten schon mal zurückstecken.
Publiziert: 06.07.2015 um 23:24 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 01:57 Uhr
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Papi wird geschont: Um auf dem Platz angreifen zu können …
Foto: Keystone
Von Cécile Klotzbach aus Wimbledon

Bis jetzt waren es viele Schrittchen. Ab jetzt geht es in Riesen-Schritten weiter», sagt Roger Federer. Zurückstecken müssen deshalb die Kleinsten in seiner Familie. «In der zweiten Woche eines Grand-Slam-Turniers sollte man sich mehr schonen. Ich muss zusehen, dass ich nicht den ganzen Tag die Kids herumschleppe.»

Die Versuchung ist zwar gross. Besonders in Wimbledon verbringt der vierfache Vater viel Zeit mit seiner Familie. In der gemieteten Villa fühlen sich die Federers fast wie zu Hause. Aber der Schein trügt: Papa ist hier zum Arbeiten. Und er geht seiner wichtigsten Mission nach: dem achten Gewinn des Wimbledon-Pokals!

Das Vorgeplänkel ist vorbei. Aus Erfahrung rechnet Federer in Woche zwei mit brutalen Fünfsätzern. «Im Vorfeld ist es wichtig, dass sich der Körper gut regeneriert. Bei mir tut er das am besten in der Nacht, deshalb sollte ich gut schlafen.» Bedeutet für die Kids: Ruhe. Kein Herumtollen in Papas Bett!

Bis jetzt hat Rogers Familie ihm indes nur gut getan. Souverän rundet King Roger gestern den Schweizer Achtelfinal-Tag ab, zieht ebenfalls in die Viertelfinals ein. Nachdem er beim Aufwärmen die Spiele von Belinda Bencic, Timea Bacsinszky und Stan Wawrinka am Live-Ticker verfolgt, verrichtet er Kurzarbeit: 6:2, 6:2, 6:3 gegen Roberto Bautista Agut (ATP 22).

Wie schon seine Vorgänger gelingt es auch dem Spanier nicht, den siebenfachen Wimbledon-Sieger zu breaken. «Nein, das war kein Statement», sagt Federer danach. «Es war schön, nach den Aufschlag-Spezialisten wieder mal Grundlinien-Tennis zu spielen. Aber Agut war nicht auf seinem besten Niveau.» Sein Gegner hatte sich bei einem Sturz am Fuss wehgetan.

Die leichteren Hürden nimmt der Schweizer aber mit Handkuss. Er fühle sich keineswegs unterfordert. «Keine Sorge, ich werde noch genug getestet», sagt er scherzhaft. Als nächstes von Gilles Simon (ATP 13). Federer besiegte den Franzosen zuletzt fünfmal in Folge. Gegen den ausgeschlafenen Rasen-König dürfte es Simon wieder schwer haben.

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