Roger Federer schreibt weiter Tennis-Geschichte: Mit dem 7:6 (7:1), 6:4-Sieg gegen den Italiener Andreas Seppi (31, ATP 45) holt er sich den achten Titel in Halle. Insgesamt ist es sein 86. Titelgewinn.
Wahnsinn! Nur Jimmy Connors (109 Titel) und Ivan Lendl (94) haben noch mehr Trophäen eingeheimst.
Nirgendwo hat Federer so oft gewonnen wie in Halle. Es ist bereits sein 15. Titel auf Rasen. Keiner hat auf der exkusivsten aller Unterlagen öfter gewonnen. Nach Brisbane, Dubai und Istanbul ist es für den 34-jährigen Baselbieter bereits der vierte Turniersieg in diesem Jahr.
Einfach macht es ihm der Südtiroler Seppi, der Federer bei den Australian Open in diesem Jahr eine empfindliche Niederlage zugefügt hat, aber nicht. Im ersten Satz muss der Schweizer bei 4:5 zwei Satzbälle abwehren. Er macht es mit zwei Assen. Das Tiebreak ist hingegen eine klare Sache – 7:1.
Auf seinen Aufschlag kann sich Federer ohnehin verlassen. 14 Asse, kein Doppelfehler.
So kann der Schweizer auch einen Final gewinnen, in dem ihm in fast zwei Stunden nur ein einziges Break gelingt – jenes zum 6:4 im zweiten Satz. Seppi hingegen kann keine seiner vier Chancen auf einen Servicedurchbruch nutzen.
Jetzt freut sich Strohwitwer Federer auf seine Familie. «Ohne sie ist es ein bisschen langweilig. Ich bin froh, dass jetzt Wimbledon kommt, wo alle dabei sind. Dann kann ich endlich wieder bei ihnen sein», sagt Federer, der aber auch Positives sieht. «Ich schlafe aus und für die kommenden Wochen vor.»
Für ihn stehen nun die Wochen der Wahrheit an. Den Sieg in Wimbledon hat er schon seit Monaten als sein ganz grosses Saisonziel ausgerufen. An der Church Road strebt der 17-fache Grand-Slam-Sieger den achten Titel an. Auch das wäre Rekord. Und ganz bestimmt einer, der Federer mit am meisten bedeutet.