Patty Schnyder ist ein veritables Urgestein bei den US Open in New York. Vierzehnmal nahm sie am Turnier schon teil, erstmals vor zwanzig Jahren, letztmals 2010.
Als sie die Nase voll hatte vom Tennis und vor sechs Jahren ausgelaugt zurücktrat, hielt sie es nicht für möglich, dass sie 2017 als Mami an die US Open zurückkehren würde.
Doch sie ist da, inzwischen 38-jährig und hungrig nach Tennis wie zu besten Tagen. Morgen Mittwoch spielt sie die erste Runde in der Qualifikation. Sollte sie sich bis Ende Woche ins Hauptfeld vorkämpfen, es wäre ein Märchen.
Patty Schnyder kehrte 2015 an ITF-Turnieren in den Tennis-Zirkus zurück. Zuletzt erstaunte die Baselbieterin am Turnier in Gstaad mit dem Erreichen der Achtelfinals und dem Sprung auf Rang 198 in der Weltrangliste.
Die ehemalige Nummer 7 der Welt ist inzwischen die älteste unter den auf der Weltrangliste geführten Spielerinnen.
Nun lebt sie ihren Traum in New York. Nach dem Turnier in Gstaad schwärmte sie davon, wie gern sie ihrem Mann und dem zweijährigen Töchterchen Kim dieses grosse Drumherum an einem Grand-Slam-Turnier zeigen möchte.
Patty, die auf Sand stärker einzuschätzen ist, wie auf dem Hardplatz in Flushing Meadows, kriegt es in der ersten Quali-Runde am Mittwoch mit der Belgierin Ysaline Bonaventure zu tun. Die Belgierin ist 16 Jahre jünger als Patty und liegt auf Rang 281 in der Weltrangliste. Für Schnyder eine zumindest lösbare Aufgabe.
Trotz dem immer noch vorhandenen Ehrgeiz und der grossen Lust auf Erfolge, kann Patty locker und unverkrampft auftreten. Ihre grösste und wichtigste Trophäe hat sie bereits in den Händen. Es ist kein Pokal eines Tennisturniers, sondern ihre Tochter Kim Ayla.
Wir erinnern uns gern an die süsse Szene in Gstaad. Da rannte die Kleine nach dem Erstrunden-Sieg ihrer Mami über den halben Platz bis in Pattys Arme.
Und Patty strahlte schöner, als wenn sie gerade die US Open gewonnen hätte.