Man sieht es ihm an, Roger Federer kocht noch immer. Auch nach der Dusche ist dem Tenniskönig der Frust ins Gesicht geschrieben. Im Shanghai-Viertelfinal zieht er gegen einen bärenstarken Alexander Zverev den Kürzeren.
Doch es ist wohl weniger das Krimi-Out gegen den Youngster, das Federer jegliches Lächeln aus dem Gesicht radiert. Viel eher hadert er noch immer mit der Leistung von Referee Nacho Forcadell.
Federer und Forcadell geraten im 3. Satz mehrmals aneinander, diskutieren heftig, lautstark. Minutenlang. Einmal ärgert sich Roger darüber, dass er nicht genug informiert werde, wenn es neue Bälle gibt – und so rechtzeitig das Racket wechseln kann. «Ich möchte nicht wie ein Dummkopf aussehen», sagt Federer.
Gelächter muntert Federer nicht auf
Aber damit nicht genug. Weil er später eine Punktstrafe kassiert – nachdem er einen Ball in Richtung Zuschauerränge spediert –, ists um Federers Gelassenheit endgültig geschehen (Video unten).
Und die findet er auch an der Pressekonferenz nicht wieder. Ein Journalist fragt: «Roger, kannst du erklären, warum du unglücklich über die Punktstrafe des Schiedsrichters warst?»
Federer bleibt für ein paar Sekunden still, zuckt die Schultern und kontert: «Damit du etwas auf Twitter schreiben kannst, oder?» Vereinzelt bricht Gelächter im Pressesaal aus, aber Federer lässt sich auch dadurch nicht umstimmen und fügt an: «Nö, es wäre schön, auch mal etwas Nettes über das Spiel zu schreiben.» Dann wendet er den Blick zur Seite und sagt mit erschöpfter Stimme: «Nächste Frage.» (rib/sag)
Auf und neben dem Court gilt Roger Federer als Gentleman. Er verliert nie die Nerven, zertrümmert keine Rackets. Eine Verwarnung ist das höchste aller Strafen. Doch nun passiert das Unfassbare: Federer kassiert einen Strafpunkt. Seine Rage ist verständlich. Denn man kann den Strafpunkt zwar regeltechnisch korrekt geben, muss ihn mit ein bisschen Fingerspitzengefühl aber nicht. Für ähnliche Vergehen gabs auch schon keine Verwarnung.
Viel eher muss man den Verdacht hegen, dass sich Ref Forcadell als Federer-Bestrafer und Mann ohne Respekt vor grossen Namen profilieren möchte. Immer wieder taucht nämlich auch aus Spielerkreisen der Vorwurf auf, dass die Stars wie Federer, Nadal oder Djokovic Privilegien geniessen, wenn es um gewisse Regel-Entscheide geht. Mit dem rigorosen Durchgreifen gegen Roger hat Forcadell mindestens vorläufig das Gegenteil bewiesen – und Federer auf die Palme gebracht. (rib)
Auf und neben dem Court gilt Roger Federer als Gentleman. Er verliert nie die Nerven, zertrümmert keine Rackets. Eine Verwarnung ist das höchste aller Strafen. Doch nun passiert das Unfassbare: Federer kassiert einen Strafpunkt. Seine Rage ist verständlich. Denn man kann den Strafpunkt zwar regeltechnisch korrekt geben, muss ihn mit ein bisschen Fingerspitzengefühl aber nicht. Für ähnliche Vergehen gabs auch schon keine Verwarnung.
Viel eher muss man den Verdacht hegen, dass sich Ref Forcadell als Federer-Bestrafer und Mann ohne Respekt vor grossen Namen profilieren möchte. Immer wieder taucht nämlich auch aus Spielerkreisen der Vorwurf auf, dass die Stars wie Federer, Nadal oder Djokovic Privilegien geniessen, wenn es um gewisse Regel-Entscheide geht. Mit dem rigorosen Durchgreifen gegen Roger hat Forcadell mindestens vorläufig das Gegenteil bewiesen – und Federer auf die Palme gebracht. (rib)