Rafael Nadal muss in seinem Viertelfinal gegen den Argentinier Diego Schwartzman (ATP12) am Mittwoch mehr kämpfen, als ihm vermutlich lieb ist. Erstmals seit 2015 verliert der Sandkönig und Weltnummer 1 wieder einen Satz in Roland Garros (4:6).
Beim Stand von 5:3 für Nadal im Zweiten muss die Partie erneut wegen Niederschlägen unterbrochen werden. Das scheint Rafa zu retten. Weiter geht es erst am Donnerstagmittag um 12 Uhr. Das Wetter lässt am Mittwoch kein Weiterspielen mehr zu.
Nadal und Schwartzman wie verwandelt
Am Tag danach ist das Match ein komplett anderes. Locker holt sich Nadal mit dem ersten Game bei eigenem Aufschlag den 2. Satz mit 6:3. Der 10-fache Paris-Champion setzt Schwartzman nach gewohnter Manier unter Druck.
Der Rest des Matchs ist eine Demonstration der Nadalschen Stärke. Schwartzman gelingen in den Sätzen 3 und 4 nur noch vier Games. Am Ende siegt Rafa mit 4:6, 6:3, 6:2 und 6:2.
«Natürlich hat mir die Unterbrechung am Mittwoch geholfen. Ich war an einem schwierigen Punkt. Er war gut, ich zu defensiv. Heute habe ich aggressiver gespielt, mit höherer Intensität», resümiert Nadal nach dem Sieg.
Del Potro ist von Emotionen überwältigt
Auch der andere Viertelfinal vom Mittwoch, Cilic gegen Del Potro, wird um die Mittagszeit zu Ende gespielt. Del Potro setzt sich in vier Sätzen mit 7:6, 5:7, 6:3 und 7:5 durch und freut sich, wie wenn er soeben die French Open gewonnen hätte.
Geschüttelt von Weinkrämpfen sagt er im Platz-Interview mit Santoro: «Die Zeit, in der mein Körper nicht funktioniert hat, war sehr lang. Nun bin ich so glücklich für mich, mein Team und die Fans, die mir überall auf der Welt soviel Liebe geben.»
Jetzt trifft der sanfte 1,98-Meter-Riese auf Nadal, der zum 11. Mal in Roland Garros unter den letzten vier steht. «Auf diese ultimative Herausforderung freut sich jeder. Aber eigentlich ist mir die LIebe der Fans noch wertvoller», sagt er mit Tränen in den Augen.
Muguruza lässt Scharapowa keinen Stich
Da bleibt kein Platz für Diskussionen: Wimbledon-Siegerin Garbine Muguruza (24) schickt Maria Scharapowa (31) im Viertelfinal von Roland Garros in zwei Sätzen nach Hause: 6:2, 6:1. Die Russin, die den Achtelfinal dank einer Verletzung ihrer Erzrivalin Serena Williams kampflos überstanden hatte, begeht 27 unerzwungene Fehler und holt sich in der Partie gerade mal drei Games.
Der 70-Minuten-Sieg ist Muguruzas erster Erfolg gegen Scharapowa – die ersten drei Duelle hatte die Russin noch für sich entschieden.
Während Scharapowa Paris also Adieu sagen muss, trifft die Spanierin Muguruza nach ihrem bärenstarken Auftritt nun im Halbfinal auf die topgesetzte Simona Halep. Die Rumänin muss gegen Angelique Kerber den ersten Satz mit 6:7 abgeben, kann das Spiel danach aber in die richtigen Bahnen lenken. 6:3 und 6:2 gewinnt sie die letzten beiden Durchgänge und zieht damit in die Vorschlussrunde ein.
Der zweite Frauen-Halbfinal steht ebenfalls bereits fest: Dort kommt es zum Duell zwischen den Amerikanerinnen Madison Keys und Sloane Stephens. (eg/leo/rib/ck)