Ein einziges Bild kann Wunder bewirken. Wenn es von der richtigen Person zur richtigen Zeit auf die Social-Media-Kanäle gestellt wird. Wie im Fall von Tennis-Star Roger Federer.
Er postet vor Jahresfrist, am 28. Dezember 2017, ein niedliches Selfie mit einem Quokka, einer Känguru-Art, die ihre grösste Heimat auf Rottnest Island hat. Federer besucht das Eiland an der Westküste Australiens auf Einladung des westaustralischen Premierministers Mark McGowan vor dem Hopman Cup in Perth.
Mit seinem Foto löst Roger, der über 30 Millionen Social-Media-Follower hat, einen Wirbel aus. Allein auf Instagram liken über eine halbe Million Menschen das Bild. Bis Mitte Februar wird in Medien in 45 Ländern darüber berichtet. Auf Google schiessen die Suchanfragen nach Rottnest Island um 400 Prozent nach oben im Vergleich zum Vorjahr.
Das Federer-Selfie war eine geplante Aktion der örtlichen Tourismus-Behörde. Minister Paul Papalia sagte dazu: «Wir wussten, dass ein solches Foto mit ihm in den Sozialen Medien abgehen würde.» Der Werbeeffekt ist unbezahlbar. Schon im letzten Januar verzeichnet Rottnest Island eine rekordhohe Anzahl Besuchern, die sich durchs Jahr hindurch auf hohem Niveau hält.
«Es ist wirklich eine Reise wert»
Nun kehrt Federer ein Jahr danach nach Perth zurück. Zusammen mit Belinda Bencic bestreitet der 37-Jährige ab dem 30. Dezember den Hopman Cup. Wird er uns im Vorfeld wieder mit einem speziellen Selfie überraschen?
Vom Wirbel um Rottnest Island hat er nichts mitbekommen, wie er BLICK im letzten Juni verrät. «Ich wusste nichts davon, dass die Insel seit meinem Besuch überlaufen ist. Aber wenn es wahr wäre, würde es mich natürlich sehr freuen. Es würde mich aber fast noch mehr interessieren, wie es den Leuten dort gefallen hat. Denn es ist wirklich eine Reise wert!»
Dank Social Media und seiner Präsenz könne er manchmal etwas die Werbetrommel rühren und etwas zurückgeben. «Es ist kreativ, Land oder Orte auf diese Art zu promoten, das finde ich sehr positiv», sagt Federer.
Allerdings ist es auch ein Spagat, wie weit er mit solchen Beiträgen gehen kann. Ein Post kann vieles auslösen. Deshalb meint Federer: «Ich muss natürlich aufpassen, wie viele ich diesbezüglich mache und was ich jeweils sage. Denn alles wird manchmal analysiert und in die Waagschale geworfen.»