Die Meldung ist ein Schock. Belinda Bencic (19, WTA 10) fehlt der Schweiz im Fed-Cup-Halbfinal. Anriss der Knochenhaut am Steissbein. «Die Verletzung ist nicht gravierend, braucht jedoch einige Zeit, um vollständig zu verheilen», sagt Belindas Vater und Trainer. Keine OP, aber mindestens vier Wochen Pause.
Das Out unserer Nummer 1 schmerzt besonders so kurzfristig vor dem Duell gegen Tschechien vom nächsten Wochenende. Aber das Team von Heinz Günthardt, der womöglich Stefanie Vögele (25, WTA 117) nachnominieren wird, hat auch so das Zeug, erstmals seit 1998 in den Fed-Cup-Final vorzustossen. Jetzt erst recht, lautet die Devise.
«Eine mega coole Truppe»
Timea Bacsinszky (26, WTA 17), Martina Hingis (35, Doppel-WTA 1) und Viktorija Golubic (24, WTA 137) werden für ihre verletzte Kollegin alles geben. «Wir sind alle füreinander da», sagte zum Beispiel Hingis zuletzt zum Teamgeist der Schweizerinnen. «Wir sind eine mega coole Truppe.»
Eine Truppe mit viel Potenzial. Golubic zeigte etwa in Katowice ein tolles Turnier, verpasste ihren ersten WTA-Viertelfinal nur knapp. Sie kann zur Überraschung werden. Hingis als Doppel-Weltnummer 1 und mit ihrem grossen Erfahrungsschatz ist sowieso eine Bank. Und in Indian Wells und Miami fand auch Bacsinszky zu ihrem Spiel zurück. Sie ist nun unser grösster Trumpf.
«Wenn jemand nicht top drauf ist, kann jemand einspringen, das macht uns so stark», sagte Timea nach dem Halbfinal-Einzug in Leipzig. «Ich habe totales Vertrauen in alle im Team. Diese Mannschaft hat extrem viel Herz. Wir tun alles füreinander.»
Diesen Worten kann das Team nun Taten folgen lassen. Auch Team-Captain Günthardt bleibt deshalb optimistisch. «Wir verfügen über eine grosse Leistungsdichte im Team. Wir können Absenzen auffangen.»
Weil die Tschechinnen Petra Kvitova (26, WTA 7) und Lucie Safarova (29, WTA 15) fehlen, ist Timea übrigens die bestplatzierte Spielerin im Duell. Die tschechische Nummer 1 ist Karolina Pliskova (24, WTA 18). Kein Grund zur Panik also!